Außerhalb des Gefängnisses kam es zu Zusammenstößen zwischen Angehörigen der Häftlinge und Sicherheitskräften.

Foto: APA/AFP/MARCOS PIN

Guayaquil – Mindestens sechs Häftlinge sind in einem Gefängnis in Ecuador bei Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden getötet worden. Weitere 14 Insassen wurden am Donnerstag in der Haftanstalt in Guayaquil verletzt, wie die Zeitung "La Hora" berichtete.

Fünf der Opfer kamen bei einer Schießerei zwischen den Häftlingen ums Leben, das sechste wurde verbrannt, wie der Leiter der Haftanstalt Penitenciaría del Litoral, Alfredo Muñoz, sagte.

Zusammenstöße vor den Mauern

Außerhalb des Gefängnisses kam es anschließend zu Zusammenstößen zwischen Angehörigen der Häftlinge und Sicherheitskräften. Rund 500 Polizisten gewannen dann die Kontrolle über das Gefängnis zurück. Vier mutmaßliche Täter wurden identifiziert. Es seien eine Feuerwaffe und mehrere Stichwaffen beschlagnahmt worden, erklärte der führende Offizier der Sicherheitskräfte.

Vorfälle in Tagen zuvor

Am Montag waren aus derselben Haftanstalt drei Insassen geflüchtet. Eine Woche vorher wurden dort zwei Häftlinge bei einem Streit getötet.

Die Regierung von Präsident Lenin Moreno hatte vor zwei Wochen den Notstand in den überfüllten Gefängnissen ausgerufen. In Ecuador befinden sich nach offiziellen Angaben über 38 500 Menschen in Haft. Die Gefängnisse sind aber nur für knapp 28 000 Insassen ausgelegt. Im Laufe dieses Jahres wurden bereits 16 Häftlinge in ecuadorianischen Haftanstalten getötet. (APA, 31.5.2019)