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Ein Beispiel für ein CBD-Öl, hier beim Cannabis World Congress in New York. Der Handel mit Cannabidiol-Produkten ist laut Höchstgericht in Italien verboten.

Foto: REUTERS/Mike Segar

Rom – Der Handel mit Cannabidiol-Produkten wie Cannabis-Blüten, -Extrakten und -Ölen ist verboten. Das hat das Kassationsgericht in Rom am Donnerstag beschlossen. Damit droht den unzähligen Hanfshops, die seit 2017 in Italien entstanden sind, die Schließung. Der Vertrieb von Cannabidiol-Produkten war vor zweieinhalb Jahren in Italien legalisiert worden.

Lediglich die Anpflanzung von Cannabis zu medizinischen Zwecken sei erlaubt, urteilten die Richter in Rom. Innenminister Matteo Salvini, der sich für die Schließung von Hanfshops einsetzt, begrüßte das Urteil. Drogenkonsum müsse mit allen Mitteln bekämpft werden. Er hatte zuletzt Kontrollen in den Hanf-Shops angekündigt, um sicherzustellen, dass dort keine Drogen verkauft werden.

Experten sehen "Cannabis Light" kritisch

Im Vergleich zum herkömmlichen Cannabis enthalten CBD-Produkte nur geringe Mengen des psychoaktiven Stoffs THC. Der maximal zugelassene Anteil beträgt 0,6 Prozent. Dadurch wirkt CBD nicht als Rauschmittel. Das sieht Italiens oberster Gesundheitsrat (CSS) aber anders. Die Gefährlichkeit des "Cannabis light" könne nicht ausgeschlossen werden, urteilten die CSS-Experten im vergangenen Jahr in einem für das Gesundheitsministerium verfassten Dossier, auf das sich Salvini bezieht.

Streitpunkt für Koalition

Das Thema Drogen droht dabei zu einem weiteren Streitpunkt zwischen der Lega und ihrem Koalitionspartner Fünf Sterne zu werden. Die populistische Fünf-Sterne-Bewegung hat im Parlament einen Gesetzentwurf eingereicht, mit dem die Eigenproduktion von Cannabis und dessen Gebrauch legalisiert werden soll. Eine Entkriminalisierung dieser weichen Droge sei notwendig, um die organisierte Kriminalität zu bekämpfen, argumentiert die Bewegung. (APA, 31.5.2019)