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Brasilianische Uni-Mitarbeiter demonstrieren gegen den rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro.

Foto: AP / Silvia Izquierdo

Brasilia – In Brasilien sind erneut Zehntausende Menschen gegen massive Kürzungen bei den Bildungsausgaben auf die Straße gegangen. Die Proteste gegen den Kurs des rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro begannen in der Hauptstadt Brasília und wurden im Verlauf des Donnerstags in mehr als hundert weiteren Städten fortgesetzt, wie brasilianische Medien berichteten.

Mancherorts besetzten Demonstranten ganze Stadtviertel. In Rio de Janeiro wurde Bolsonaro als "Feind der Bildung" angeprangert.

Präsident gegen "Expertenminderheit"

Seit der Kürzung Mitte Mai gab es landesweit bereits mehrere Proteste. Die Regierung hatte zuvor angekündigt, die Ausgaben für die staatlichen Universitäten um 30 Prozent zu kürzen. Bolsonaro bezeichnete die Demonstranten damals als "nützliche Idioten", die von einer "Expertenminderheit" an den staatlichen Universitäten "manipuliert" würden.

Angesichts steigender Arbeitslosigkeit, des sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums und zunehmender Uneinigkeit innerhalb der Regierung sind Bolsonaros Beliebtheitswerte seit seinem Amtsantritt im Jänner gesunken. Auch Bolsonaros umstrittene Anordnung von Anfang Mai, wonach Millionen Brasilianer geladene Waffen tragen dürfen, hat zur Verärgerung beigetragen. (APA, 3.6.2019)