Der Erwerb eines eigenen Hauses oder einer eigenen Wohnung ist auch im Vorjahr wieder teurer geworden: Im Jahr 2018 lag der von der Statistik Austria ermittelte Durchschnittspreis (Medianwert) für Baugrund in Österreich bei 89 Euro pro Quadratmeter, für Häuser bei 1.531 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche und für Eigentumswohnungen bei 3.046 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Grafik: APA

Damit stiegen die Preise für Baugrundstücke gegenüber 2017 um 3,5 Prozent, für Häuser um fünf Prozent und für Eigentumswohnungen um 8,3 Prozent. Das ist allerdings ein Vergleich ohne Qualitätsanpassung, das heißt, dass den Preis beeinflussende Merkmale wie etwa das Alter der Immobilien nicht berücksichtigt sind.

Am höchsten waren die durchschnittlichen Immobilienpreise im Westen Österreichs und in Wien. Für ein Baugrundstück musste man 2018 in Vorarlberg im Schnitt 414 Euro pro Quadratmeter zahlen, in Tirol 271 und in Salzburg 250. Die Preise für Baugrundstücke in Oberösterreich und Niederösterreich lagen mit 85 und 90 Euro nahe am Österreich-Schnitt von 89 Euro je Quadratmeter, in Kärnten und der Steiermark (beide 58 Euro) und dem Burgenland (50 Euro) darunter. In Wien waren im Schnitt 709 Euro pro Quadratmeter Baugrund zu zahlen.

Wien am teuersten

Das West-Ost-Gefälle setzt sich auch bei den Häuserpreisen fort – wieder mit Ausnahme der Bundeshauptstadt. In Wien war ein Hauskauf mit im Schnitt 4.051 Euro pro Quadratmeter am teuersten, gefolgt von Vorarlberg (3.525 Euro) und Salzburg (3.093 Euro). An vierter Stelle lag Tirol mit 2.724 Euro, dann folgte Oberösterreich mit 1.667 Euro. Unter dem Österreich-Schnitt von 1.531 Euro lagen Kärnten (1.426 Euro), Niederösterreich (1.293 Euro), die Steiermark (1.259 Euro) und das Burgenland (839 Euro).

Die Preise für Eigentumswohnungen sind ebenso in Wien und in Westösterreich am höchsten: 3.848 Euro mussten Wohnungskäufer in Wien im Schnitt pro Quadratmeter ausgeben. Knapp dahinter folgt Vorarlberg mit 3.846 Euro, auch Tirol (3.360 Euro) und Salzburg (3.315 Euro) lagen noch über dem Österreich-Schnitt von 3.046 Euro.

Geringere Qualität der Häuser

Teilweise lagen die Quadratmeterpreise der Häuser unter jenen für Wohnungen, da sich Eigentumswohnungen überwiegend in stärker nachgefragten Lagen wie etwa in Stadt- und Ortszentren befinden. Darüber hinaus ist die Preisdifferenz laut Statistik Austria auch einer durchschnittlich geringeren Qualität der Häuser im Vergleich zu den Wohnungen geschuldet. Viele Objekte bedürfen erheblicher Investitionen in Sanierung und Instandhaltung oder werden auf Kosten der Käufer abgerissen.

Beispielsweise kostete eine durchschnittliche 67-Quadratmeter-Wohnung im Bezirk Feldkirch in Vorarlberg 268.000 Euro, während für ein Objekt vergleichbarer Größe in Niederösterreichs Landeshauptstadt St. Pölten nur 120.000 Euro bezahlt werden mussten. Im Österreich-Schnitt kostete ein Haus im Jahr 2018 rund 248.000 Euro, mit 162 Quadratmeter Wohnfläche auf einem 914 Quadratmeter großen Grundstück. In Tirol musste man 480.000 Euro für ein durchschnittliches Haus mit einer Wohnfläche von 176 Quadratmetern auf einem 816-Quadratmeter-Grundstück bezahlen.

Teure Wintersportgebiete

Die Statistik Austria hat auch die Preise auf Gemeindeebene ermittelt, hier wird allerdings ein Fünfjahresdurchschnitt angegeben, also von 2014 bis 2018. Im Grundstückspreisvergleich finden sich zwei Wintersportgebiete auf den vordersten Plätzen: Lech liegt mit einem Quadratmeterpreis von 1.806 Euro auf dem ersten Platz, gefolgt von Kitzbühel mit 1.646 Euro.

Weiters finden sich Going am Wilden Kaiser und die gemeinsam ausgewerteten Orte Fiss und Serfaus mit durchschnittlichen Preisen von 1.069 Euro und 936 Euro unter den Regionen mit den höchsten Grundstückspreisen Österreichs. In Salzburg und Innsbruck kostete der Quadratmeter rund 940 Euro. In Wien lagen die Bezirke Döbling mit 1.416 und Währing mit 1.301 Euro je Quadratmeter vorne. In den Wiener Flächenbezirken fanden sich jedoch auch preiswertere Baugrundstücke, und die Durchschnittspreise pro Quadratmeter fielen mit 600 bis 800 Euro im Jahr 2018 gemäßigter aus.

Die Nähe zu Wien war auch bestimmend für die Preise für Baugrund in Niederösterreich und dem Nordburgenland. Eisenstadt-Umgebung wies zum Beispiel einen Durchschnittspreis von 98 Euro auf. Die Regionen im Norden Niederösterreichs und im Mittel- sowie Südburgenland sind die günstigsten des Landes: In Zwettl (Niederösterreich) kostete Baugrund im Durchschnitt 17 Euro, im Bezirk Jennersdorf (Südburgenland) nur 13 Euro. (APA, 31.5.2019)