Manila – Nach monatelangen diplomatischen Querelen schicken die Philippinen mehr als 1.300 Tonnen Müll nach Kanada zurück. Der Frachter MV Bavaria verließ am Freitag mit 69 Containern den philippinischen Hafen Subic Bay.

Das Schiff, das unter der Flagge Liberias ausläuft, soll Ende des nächsten Monats nach einem Zwischenstopp in Taiwan in Vancouver an der kanadischen Westküste ankommen.

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Die MV Bavaria in Subic Bay.
Foto: AP/Nilo Palaya, DFA - Office of Strategic Communications and Research

Auch Malaysia hat angekündigt, über 3.000 Tonnen Abfall in die Herkunftsländer USA, Japan und Kanada zurückzuschicken. China hat im Vorjahr den Import von Plastikmüll verboten.

Duterte drohte mit Krieg

Der Streit um den Müll beschäftigt beide Länder schon seit Monaten, Anfang Mai wurden der Botschafter und mehrere Diplomaten aus Kanada abgezogen. Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hatte Kanada sogar mit Krieg gedroht.

Außenminister Teodoro Locsin freut sich.

Er hatte angekündigt, notfalls den Schiffstransport selbst zu begleiten, um die Abfälle vor Kanadas Küste ins Meer zu werfen, und erwog auch die Möglichkeit, die Abfälle vor der kanadischen Botschaft in Manila auszukippen.

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November 2014: Zollbeamte überprüfen die Container.
Foto: Reuters/BAN Toxics

Der Müll war bereits in den Jahren 2013/14 über viele tausend Seemeilen hinweg nach Südostasien gebracht worden. Insgesamt handelte es sich um 103 Container mit Haushaltsmüll, darunter auch Plastikflaschen, Plastiksackerln, Altpapier und gebrauchte Windeln.

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Demonstration gegen Müllimport vor der kanadischen Botschaft, Mai 2015.
Foto: AP/Aaron Favila

Nach philippinischen Angaben wurde alles fälschlicherweise als Plastikmüll deklariert. Der Abfall lagerte seither im Hafen von Subic Bay, etwa 80 Kilometer von der Hauptstadt Manila entfernt. (APA, dpa, 31.5.2019)