Wien – Der Iran hat sich nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auch nach seinem Teilausstieg aus dem Wiener Atomabkommen bisher weiter an die Vorgaben gehalten.

Die IAEA schreibt in ihrem ersten Bericht seit dem Ausstieg, Teheran habe sowohl die Grenzwerte für die Anreicherung von Uran als auch jene für die gelagerten Mengen von leicht angereichertem Uran und Schwerwasser nicht überschritten. Der Bericht lag der Deutschen Presse-Agentur am Freitag vor.

US-Ausstieg

Der Iran hatte am 8. Mai und damit genau ein Jahr nach dem US-Ausstieg aus dem Abkommen den eigenen teilweisen Ausstieg bekanntgegeben. Der Iran forderte dabei insbesondere, dass Sanktionen im Öl- und Bankensektor aufgehoben werden. Der Iran drohte damit, in einem ersten Schritt wieder mehr angereichertes Uran und Schwerwasser zu lagern und in einem zweiten Schritt ab Anfang Juli Uran wieder stärker als vereinbart anzureichern. Die nun berichteten Lagermengen sowie die Anreicherung liegen auf einem ähnlichen Niveau wie im Bericht von Februar.

Das Atomabkommen wurde 2015 in Wien zwischen dem Iran und Russland, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China sowie den USA geschlossen, um den Bau einer iranischen Atombombe zu verhindern. Seit Beginn ihrer Inspektionen im Jänner 2016 hat die IAEA keine Verstöße der Islamischen Republik gegen die Auflagen festgestellt. Zuletzt hatte sich die Krise zwischen Washington und Teheran immer weiter zugespitzt – beide Seiten betonen allerdings, keinen Krieg zu wollen. Die Europäer wollen das Abkommen weiterhin erhalten. (APA, 31.5.2019)