Madrid – Im mutmaßlichen Manipulationsskandal im spanischen Fußball hat das zuständige Gericht Untersuchungshaft für zwei der sechs Verdächtigen angeordnet. Es handle sich dabei um einen ehemaligen spanischen Nationalverteidiger von Rekordmeister Real Madrid und einen Ex-Profi vom FC Sevilla, berichtete das spanische Fernsehen am Freitag.

Das zuständige Oberlandesgericht der Region Aragonien teilte am Donnerstagabend mit, die Kaution für ihre Freilassung betrage jeweils 100.000 Euro. Ihnen würden Mitgliedschaft in einer kriminellen Gruppe, Korruption im Sport und Betrug vorgeworfen. Vor dem Untersuchungsrichter hätten beide die Aussage verweigert, schrieben spanische Medien. Vier weitere Verdächtige wurden hingegen vorläufig freigelassen, darunter ein Club-Präsident.

Spielabsprachen

Bei dem Skandal geht es nach Angaben der Behörden um den Verdacht der Spielabsprachen in der ersten, zweiten und dritten Liga – unter anderem zur Wettmanipulation. In einer großangelegten Operation hatte die Nationalpolizei am Dienstag zahlreiche Hausdurchsuchungen durchgeführt und zehn Personen in Gewahrsam genommen. Vier waren bereits kurz danach wieder freigelassen worden.

Die Ermittlungen wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr nach der Zweitliga-Partie zwischen dem SD Huesca, der damals den Aufstieg in die erste Liga sicher hatte, und dem abstiegsbedrohten katalanischen Club Nastic aufgenommen. Nastic gewann das Spiel 1:0. Damals habe die spanische Liga bei der Polizei Anzeige wegen möglicher Spielmanipulation erstattet, berichteten Medien. (APA, 31.5.2019)