Wir haben uns längst daran gewöhnt: Steht ein neuer Blockbuster aus dem Bereich Science Fiction an, so werden dieser Tage gerne Papers publiziert, die das Thema von der wissenschaftlichen Seite beleuchten; wenn auch mit Augenzwinkern.
Das kann durchaus auch in seriösen Fachjournalen der Fall sein – wie dem altehrwürdigen Magazin "Science", das nun einen Artikel von Forschern des Dartmouth College veröffentlicht hat. Die hatten sich dem phänomenalen Größenwachstum des beliebten Filmmonsters Godzilla gewidmet.
Bei seiner "Geburt" im Jahr 1954 war Godzilla noch etwa 50 Meter hoch. Seit diesem ersten Film hat er aber laufend zugelegt und ist im soeben angelaufenen "Godzilla II: King of the Monsters" bereits auf eine Höhe von 119,8 Metern angeschwollen. Nathaniel J. Dominy und Ryan Calsbeek verglichen die Wachstumsrate mit anderen Werten und glauben tatsächlich eine "starke Korrelation" mit einer anderen Wachstumskurve gefunden zu haben – nämlich der des US-amerikanischen Militär-Budgets.
Letzteres betrachten sie als Proxy-Variable für die kollektive Angst vor äußeren Bedrohungen. Stand der laut seiner Legende ja durch Strahlung zum Riesen gewordene Godzilla ursprünglich für die Angst vor entfesselter Nuklearenergie, so sei das Bedrohungsgefühl inzwischen vielschichtiger, diffuser und letztlich größer geworden. Details dazu finden Sie hier:
--> Science: "Godzilla’s extraordinary growth over time mirrors an increase in Anthropocene angst"
Für die nüchterner Veranlagten hat das Dartmouth College indes in einem Begleittext zwischen den Zeilen eine etwas simplere Erklärung mitgeliefert: Seit den 1950er Jahren sind die Wolkenkratzer im Schnitt höher geworden. Da hat es sich für Godzilla angeboten, mitzuwachsen, um nicht mickrig zu wirken ... (red, 1. 6. 2019)