Was haben Sie schon via Callcenter verkauft?

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Alle waren einmal jung und brauchten das Geld. In dieser Zeit hinterfragt man dann oft nicht so sehr, was man da denn genau macht, um das dringend benötigte, knappe Einkommen zu sichern – oder kann sich das Hinterfragen finanziell einfach nicht wirklich leisten.

Und so sitzt man dann in einem Callcenter und versucht möglichst ahnungslosen Menschen Versicherungen zu verkaufen, die sie eigentlich nicht brauchen. Richtig gut fühlt sich das nicht an, aber für jeden erfolgreichen Abschluss gibt es nun einmal eine Provision, und die Miete will gezahlt werden. Andere verteilten einst Gratiszigaretten auf Events oder kleine Fläschchen Hochprozentiges – damit stieß man zwar immer auf große Freude, aber es waren auch nicht direkt Geschenke, die das Leben der anderen verlängerten.

Auch später im Leben, wenn die Ausbildung, das Studium abgeschlossen sind und man hoffentlich finanziell in einer weniger prekären Situation ist wie noch in jüngeren Jahren, steht man manchmal vor der Frage, einen Job anzunehmen, den man mit den eigenen Grundsätzen eigentlich nicht vereinbaren kann: Modeketten mit fragwürdigen Produktionsbedingungen in Entwicklungsländern, Glücksspielkonzerne oder Waffenproduzenten. Es ist für manche auch eine Frage des Gewissens, sich für Jobs zu bewerben – oder eben nicht.

Welche Jobs hätten Sie aus ethischen Gründen lieber nicht ausgeübt?

Welche ethisch nicht ganz sauberen Jobs haben Sie in jüngeren Jahren oder auch später noch ausgeübt? Waren Sie stark im Zwiespalt? Welche Jobs haben Sie wegen moralischer Bedenken abgelehnt? (aan, 12.6.2019)