Flying V – Rockenthusiasten denken dabei vielleicht eher an eine legendäre V-förmige Gitarre denn an ein an Flugzeug. Und doch passt der Name besser zu dem Projekt, das die Technische Universität Delft (Niederlande) mit Unterstützung der Fluggesellschaft KLM angehen möchte: Die Entwicklung eines neuartigen Flugzeuges.

Das Flugzeug ist V-förmig und hat hinten einen geteilten Rumpf.
Foto: Edwin Wallet at OSO Studio for TU Delft

Das Design sieht zunächst aus, wie aus einem Science-Fiction-Film und ist sehr gewöhnungsbedürftig: Das Flugzeug ist V-förmig und hat hinten einen geteilten Rumpf. Die Triebwerke sind ganz hinten auf dem Flugzeug angebracht. Zunächst soll zu Testzwecken ein Prototyp des Fliegers gebaut werden, der drei Mal drei Meter misst. Dieser soll im Oktober 2019 das erste Mal abheben, um zu testen, ob das Fluggerät stabil in der Luft bleibt und ab Start und Landung bei einer geringen Geschwindigkeit funktionieren, heißt es von der TU Delft.

Ein Teaser-Video der Flying
Studio OSO

In voller Größe kommt das Fluggerät auf eine Länge von 55 Metern bei einer Höhe von 17 Metern und einer Flügelspannweite von 65 Metern. Es soll 314 Passagiere und Fracht von 160 Kubikmetern fassen können. Durch die neue Form, die auf die Idee des Studenten Justus Benad (TU Berlin) zurückgeht, erwarten sich die Ingenieure 20 Prozent weniger Kerosinverbrauch (verglichen mit dem Airbus A350-900).

Das Flugzeug soll eine Flügelspannweite von 65 Metern haben und 314 Passagieren Platz bieten.
Foto: Edwin Wallet at OSO Studio for TU Delft

"Die Flying-V ist kleiner als der A350 und hat im Vergleich zum verfügbaren Volumen eine geringere Einströmfläche. Das Ergebnis ist weniger Widerstand. Das heißt, die Flying-V benötigt auf gleicher Strecke weniger Kraftstoff", sagt Projektleiter Dr. Roelof Vos. Damit einhergehend sollten sich die Kohlenstoffdioxid-Emissionen um 2,5 Prozent reduzieren. (max, 5.6.2019)