Nachhaltigkeit wird auch bei Geldveranlagungen ein immer größeres Thema. In Österreich nahm das Volumen einschlägig veranlagter Gelder im Vorjahr um 43 Prozent auf knapp 22 Milliarden Euro zu.

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Wien – Nachhaltige Geldanlagen gewinnen am österreichischen Kapitalmarkt immer mehr an Bedeutung. 2018 kletterte das derart investierte Volumen im Vergleich zum Jahr davor um 43 Prozent auf 21,8 Milliarden Euro, wie das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) am Montag bekanntgab. Das Volumen für verantwortliche Investments – einer weiter gefassten Definition nachhaltiger Geldanlagen – legte um 66 Prozent auf 65 Milliarden Euro zu.

Vor allem nachhaltige Fonds und Mandate haben im Vorjahr zum konventionellen Markt deutlich aufgeholt, sie machen bereits knapp 13 Prozent des gesamten Investmentfondsmarktes in Österreich aus, hieß es in einer Aussendung der FNG. Das Volumen nachhaltiger Investmentfonds zog um rund ein Fünftel (19 Prozent) auf 9,89 Milliarden Euro an.

Investoren mit scharfem Blick

Deutlich stärker gewannen nachhaltige Mandate, eine Anlageform, bei der die Investoren ihre eigenen Vorstellungen einbringen können. Bis Jahresende 2018 nahmen diese um 77 Prozent zu und überstiegen damit das Fondsvolumen erstmals um 1,27 Milliarden Euro. Mit rund 80 Prozent stellen institutionelle Investoren nach wie vor den Großteil der Akteure am Markt für nachhaltige Fonds und Mandate.

"Insbesondere die österreichischen Vorsorgekassen sind ein elementarer Akteur für nachhaltiges und verantwortliches Investment, auch in diesem Jahr nehmen sie mit 52 Prozent Rang 1 ein, dicht gefolgt von den Versicherungen", sagte Wolfgang Pinner, Stellvertretender FNG-Vorstandsvorsitzender und Leiter für Österreich.

Ausschluss-Ansatz beliebt

Die beliebteste Anlagestrategie für Fonds und Mandate bleibt der Ausschluss-Ansatz. Bei diesem wird explizit nicht in Unternehmen investiert, die bestimmten Kriterien – wie Kernenergie, Kohle, Waffen und Rüstungen oder auch Menschenrechtsverletzungen – entsprechen. 2018 wurden rund 21 Milliarden Euro gemäß dieser Strategie investiert. (APA, 3.6.2019)