In der Seestadt startet der erste autonome Bus in Wien.

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Das automatische Autofahren ist ein Thema, das viele fasziniert. Aber es wird noch dauern, bis wir auf normalen Straßen ohne Lenkrad fahren werden. Die Hindernisse sind enorm, es wird energieaufwendig und teuer.

Ein Bereich, wo aber bald vollautomatische Fahrfunktionen kommen werden, könnte allerdings der öffentliche Verkehr sein – und zwar auf Flächen, wo andere Autos überhaupt weitgehend ausgesperrt sind, wo sehr langsam gefahren wird oder überhaupt eigene Trassen für automatische Vehikel vorhanden sind. Allerdings: Allein die Tatsache, dass ein Citybus ohne Fahrer unterwegs ist, löst noch kein einziges Mobilitätsproblem.

Geld abholen

So wird es aber gerne von Politikern dargestellt. Aus Technologieförderprogrammen ist immer wieder einmal viel Geld zu holen, mitunter für regional stark eingegrenzte Versuchsprojekte mit höchst ungewissem Ausgang.

Automatische Busse, etwa im Einzugsbereich des Bahnhofs Tullnerfeld, das klingt schön, aber wäre es nicht noch besser, den öffentlichen Verkehr zuerst mit Fahrern klug zu organisieren und die Fahrer erst dann wegzurationalisieren, wenn wir sicher sind, dass wir sie wirklich nicht mehr brauchen?

Fortschritt ist nämlich nicht grundsätzlich mit dem Wegrationalisieren von Arbeitsplätzen gleichzusetzen. Schnell könnte es passieren, dass sich eine Gemeinde mit automatischen Bussen so verschuldet, dass sie um dieses Geld noch über Jahrzehnte hinaus leibhaftiges Personal bezahlen könnte, das bei Bedarf sogar auch individuelle Auskünfte an Passagiere erteilen kann. (Rudolf Skarics, 6.6.2019)