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"Wenn ich einen Deal vom Tisch nehme, hinterlasse ich Nagasaki": Hedge-Fonds-Manager Bobby Axelrod.

Foto: AP / Jeff Neumann

Hass ist die perfekte Energiequelle, er ist unendlich erneuerbar. Das befindet der Multimilliardär und Heuschrecken-Fondsmanager Robert "Bobby" Axelrod in der US-Serie Billions, die am 10. Juni die vierte Staffel auf Sky abschloss. Skrupellos setzt der von Damian Lewis (Homeland, Life) hervorragend gespielte Egomane sein Vermögen ein, um Mitbewerber der New Yorker Finanz auszumanövrieren und Politiker wie Marionetten tanzen zu lassen. Sein Rivale Charles "Chuck" Roades, porträtiert von Paul Giamatti (Sideways), macht als US-Staatsanwalt steile Karriere samt politischen Ambitionen. Wie ein Rottweiler jagt er die Finanzeliten und biegt sich dabei das Justizsystem zurecht – zum öffentlichen Wohl, wie er stets betont.

Trailer zu "Billions".
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Erfrischend: Die Serie zeigt einen Machtkampf Böse gegen Böse, korrupt gegen korrupter. Moralisch flexibel verschieben sich Allianzen. Man hält zum Geschickteren und mag keinen. Ein russischer Oligarch (John Malkovich!) darf natürlich nicht fehlen. Billions bietet aber nicht nur machtgeile Männer, sondern ebenbürtig skrupellose Frauen wie Chucks Frau Wendy (Maggie Siff, Mad Men), die für Axelrod arbeitet, und die Transgender-Person Taylor Mason (Asia Kate Dillon, Orange Is the New Black). Sie drücken bestenfalls eine Träne raus, bevor sie das metaphorische Messer in den Rücken stoßen. Wer angesichts der aktuellen Lage genug von korrupter Politik hat, dem sei Billions trotzdem nahegelegt. Hier sieht man mit Schaudern, was möglich wäre, wenn keine Tölpel am Werk sind. (Leopold Stefan, 11.6.2019)