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Ex-Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ hatte diese Woche mit der Idee aufhorchen lassen, den Flughafen in "Niki Lauda Airport" umzubenennen. Flughafen-Vorstand Günter Ofner sagt, dies sei eine Entscheidung, die nur von den Aktionären der Flughafen Wien AG getroffen werden könne.

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Wien – "Vor uns liegt der verkehrsstärkste Sommer aller Zeiten", prophezeit Flughafen-Wien-Vorstandsmitglied Julian Jäger bei einer Pressekonferenz am Dienstag. An Spitzentagen ab Ende Juni werden zwischen 90.000 und 100.000 Passagiere täglich erwartet. Das entspricht in etwa der Einwohnerzahl des zweiten Wiener Gemeindebezirks.

Vielen Reisenden sind die Sommermonate im Vorjahr noch in schlechter Erinnerung, als an zahlreichen europäischen Airports infolge von Streiks der Airline-Mitarbeiter, überlasteten Fluglotsen und Defiziten an den Flughäfen die Menschen oft stundenlange Verspätungen und Flugausfälle in Kauf nehmen mussten.

Zusätzliche Mitarbeiter eingestellt

Der Wiener Flughafen hat – um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten – zusätzlich 200 Mitarbeiter bei der Sicherheitskontrolle und in der Flugabwicklung (Handling) eingestellt, um die "Qualität zu halten", betonen Jäger und sein Vorstandskollege Günter Ofner. Zudem weisen sie die Passagiere darauf hin, dass speziell die Billigairlines die Gates pünktlich schließen. Daher appellieren sie an die Passagiere, mindestens zwei Stunden vor Abflug am Airport zu sein. In Wien warten 98 Prozent der Passagiere unter zehn Minuten bei der Sicherheitskontrolle, "wir haben also ein absolutes Luxusproblem" und eine "akzeptable Qualität", betonten die Flughafen-Chefs

Wachstumstreiber in Wien sind die Low-Cost-Carrier (ihr Anteil beträgt 30 Prozent), aber auch neue Airlines aus Fernost, die Wien ansteuern. In Summer werden heuer bis zum Jahresende etwa 30 Millionen Passagiere erwartet (2018: 27 Millionen). Wobei die Zeit der billigen Tickets nächstes Jahr wahrscheinlich vorbei sein wird. Dann nämlich, wenn die Airlines CO2-Zertifikate zukaufen müssen. Den Preis dafür werden sie über die Ticketpreise an die Kunden weitergeben.

Die vom designierten FPÖ-Chef Norbert Hofer vorgeschlagene Umbenennung des Vienna International Airport in Niki-Lauda-Airport hat kaum Chancen auf Umsetzung, zumal für eine Umbenennung die Aktionäre zustimmen müssten. Es wäre also ein Beschluss der Hauptversammlung notwendig.

Höhere Lärmgebühren

Ab kommenden Jahr sollen laute Flugzeuge teurer und leise Flugzeuge billiger werden. Mit bis zu 1000 Euro pro Flug für besonders alte Flugzeuge sollen insgesamt elf Mio. Euro eingenommen werden, die dann Airlines zugutekommen, die in eine moderne Flotte mit leiseren Jets investieren. Auch Flugzeuge, die bei der Landung eine Kurve fliegen und so Wohngebiet meiden können, sollen finanziell entlastet werden. In Wien wurden erstmals 2010 Lärmgebühren eingeführt, die ab 2020 verschärft werden. Die AUA werde das trotz ihrer teilweise mehr als zwanzig Jahre alten Boeing 767 nicht umbringen, "das haben wir uns sehr genau angesehen", so Jäger. (Claudia Ruff, 4.6.2019)