Bild nicht mehr verfügbar.

Gesundheitsschädliche Partikel in der Luft entstehen etwa beim Roden von Wäldern.

Foto: AP

Schätzungen zufolge sind neun von zehn Menschen weltweit Luftschadstoffen ausgesetzt, die die Leitlinien für Luftqualität der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschreiten. Das verkürzt die Lebenserwartung und schädigt Ökonomien auf dem ganzen Planeten, heißt es nun in einer Erklärung der Uno zum Weltumwelttag am Mittwoch, der sich diesmal mit dem Thema Luftverschmutzung auseinandersetzt.

"Um die Luftqualität zu verbessern, müssen wir unseren Feind kennen", sagt UN-Generalsekretär António Guterres. "Todesfälle und Krankheiten aufgrund von Luftverschmutzung werden durch kleine Partikel verursacht, die unsere Abwehrmechanismen durchdringen, jedes Mal wenn wir unsere Lungen mit Luft füllen." Diese Partikel kommen aus vielen Quellen: Verbrennen von fossilen Brennstoffen für Energie und Transport, Chemikalien und Minenindustrie, offene Müllverbrennung, Abbrennen von Feldern und Wäldern und bei der Verwendung von Holz und Kohle zum Kochen und Heizen mit Brennstoffen, die in den Entwicklungsländern ein großes Problem sind.

Die verschmutzte Luft tötet laut Uno jedes Jahr rund sieben Millionen Menschen. Sie verursacht langfristige Gesundheitsprobleme, etwa Asthma und sie verringert die kognitive Entwicklung von Kindern, betont Guterres.

Extrem schädlich

Viele Luftschadstoffe tragen auch zur globalen Erwärmung bei. "Ruß ist ein Beispiel dafür. Er entsteht durch Dieselmotoren, beim Verbrennen von Müll, dem Verwenden von Kohle und Holz in Küchenöfen und er ist extrem schädlich, wenn er eingeatmet wird", heißt es von der Uno. Eine Reduktion des Ausstoßes solcher Verschmutzer würde nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung verbessern, sie könnte auch die globale Erwärmung um bis zu 0,5 Grad Celsius über die nächsten paar Jahrzehnte mildern.

"Es gibt keinen Grund, warum die internationale Gemeinschaft nicht handeln könnte", appelliert Guterres. Vorbilder gibt es im Montreal Protokoll, einem multilateralen Umweltabkommen zum Schutz der Ozonschicht aus dem Jahr 1987. Wissenschafter identifizierten damals eine große Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung und des Planeten. Regierungen und Unternehmen handelten, um die Ozonschicht zu schützen. "Heute stehen wir einer ebenso dringlichen Krise gegenüber. Es ist Zeit, entschlossen zu handeln", so der Generalsekretär. Er fordert: Umweltverschmutzung besteuern, Unterstützungen für fossile Brennstoffe beenden, keine neuen Kohlekraftwerke mehr bauen. (APA, red, 5.6.2019)