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Emmanuel Macron und Theresa May in der Normandie.

Foto: Reuters/Wojazer

Ver-sur-Mer/Berlin – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die britische Premierministerin Theresa May haben genau 75 Jahre nach der Landung der alliierten Truppen im Zweiten Weltkrieg den Grundstein für eine britische Gedenkstätte in der Normandie gelegt.

An den Stränden seien damals im Morgengrauen junge Männer gelandet, von denen zuvor viele noch nie einen Fuß auf französischen Boden gesetzt hätten, sagte Macron. Die Gedenkstätte in Ver-sur-Mer werde die tausenden Soldaten aus Großbritannien ehren, die ihr Leben in der Normandie verloren haben. "Wir verdanken unsere Freiheit den Veteranen", fügte Macron auf Englisch hinzu.

Schweigeminute

Es sei unglaublich bewegend, an diesem Ort zu sein, sagte die scheidende Premierministerin May. "Hier in der Normandie erinnern wir uns für immer an ihren Mut, ihr Engagement und ihre Entschlossenheit", sagte sie über die Soldaten. Es sei unmöglich zu begreifen, welchen Mut diese damals aufgebracht hätten.

75 Jahre D-Day.
ORF

Macron und May legten nach einer Schweigeminute gemeinsam einen Kranz an einem Gedenkstein nieder. Die französische und die englische Hymne erklangen, Dudelsäcke spielten.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas bezeichnete den 75. Jahrestag der Landung der Alliierten in Nordfrankreich unterdessen als "Mahnung" für den Frieden. "Wir müssen alles tun, um Frieden und Freiheit auf der Welt zu verteidigen", schrieb er am Donnerstag auf Twitter. Mit dem D-Day habe das Ende des Naziterrors begonnen. "Wir gedenken der Opfer, die im Kampf um die Freiheit gefallen sind."

Von Portsmouth in die Normandie

Die internationalen Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Landung der Alliierten hatten am Mittwoch im südenglischen Portsmouth begonnen und werden am Donnerstag in Nordfrankreich fortgesetzt. Zu der zentralen Gedenkfeier oberhalb von Omaha Beach sind fast 12.000 internationale Gäste eingeladen, darunter auch US-Präsident Donald Trump.

Der D-Day markiert den Auftakt der Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Deutschland vom Westen her und den Beginn des Siegeszugs einer demokratischen Bewegung in aller Welt. Er steht aber auch für massenhaftes Blutvergießen, Tote und Verwundete. Damals waren zehntausende Soldaten von der britischen Küste aus in Richtung Frankreich aufgebrochen. (APA, 6.6.2019)