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Wien – Seit Donnerstag rollen zwei autonome Elektrobusse durch die Seestadt Aspern in Wien. Jeweils zehn Fahrgäste transportiert das Minigefährt kostenlos zu insgesamt zehn Haltestellen rund um die U2-Station. Den nun folgenden einjährigen Testbetrieb eröffneten Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) als erste Fahrgäste.

Ganz ohne Begleitperson geht es für die selbstfahrenden Elektrobusse dann aber doch nicht. Immer mit dabei ist ein geschulter "Operator", der bei Fahrbehinderungen, zum Beispiel Falschparkern, eingreifen kann. Betriebszeiten sind werktags ab 8 Uhr in den Vormittags- und Mittagsstunden. Von fixen Fahrplänen hat man abgesehen, um regelmäßige Intervalle ist man bemüht. Aus Sicherheitsgründen gibt es keine Stehplätze, Kinderwägen dürfen aber mitgenommen werden.

Digitale Fahrplanmonitore

Getestet werden außerdem auch zwei digitale Fahrplanmonitore. Durch scannen des QR-Codes erfahren Fahrgäste ob beziehungsweise wo die Busse aktuell unterwegs sind. Einen Ersatzverkehr gibt es bei wetterbedingten oder technischen Ausfällen nicht. Maximal neun Stunden können die elektrischen Kleinbusse verkehren. Verkürzt wird die Laufzeit etwa durch den Einsatz der Klimaanlage.

Das 1,5 Millionen Euro schwere Forschungsprojekt "Auto-Bus-Seestadt" läuft bis Juni 2020. Ein Jahr lang wurden die E-Busse vorbereitet und mussten jeden Meter der zwei Kilometer langen Strecken erlernen. Wird der Dienst von den Anrainern gut angenommen, möchte man den Betrieb weiterführen oder durch ein anderes Projekt zumindest ersetzen.

Die Zukunftsvision ist, mit den autonomen Bussen die sogenannte letzte Meile bis zur Haustür zu bewältigen, wie Stadträtin Sima erklärte. Ein On-Demand-Service schwebt auch Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer vor: "Wir wollen das Projekt so weiterentwickeln, dass es irgendwann in Serie gehen kann." Wie nah oder fern diese Zukunft ist, wisse man aber noch nicht. (APA, 6.6.2019)