Auf Puls 4 wurde in "Pro & Contra" die Frage "Haben wir ein Problem mit Polizeigewalt" erörtert.

Screenshot: Puls 4

Am Mittwoch wurde auf Puls 4 in Pro & Contra die Frage "Haben wir ein Problem mit Polizeigewalt" erörtert. Der FPÖ-Landtagsmandatar und Polizist Gerhard Haslinger glaubt das nicht. Ebenso wie der Vizepräsident der Landespolizeidirektion Wien, Michael Lepuschitz. Beide saßen im TV-Studio – wie es scheint. Denn wie kann man sich schon sicher sein, ob das, was man sieht, echt ist?

"Hier ein Mann auf dem Boden fixiert, ein Polizist, der mehrfach mit der Faust auf ihn einzuschlagen scheint", beschrieb Corinna Milborn eines der beiden im Laufe der Sendung eingespielten Videos vorsichtig. Es zeigte einen Polizisten in Uniform, der einen von mehreren Beamten fixierten Mann schlägt. Achtmal. Mit der Faust.

"Was haben die alle geraucht?", könnten sich da jugendliche Zuseher fragen, die hörten, wie Lepuschitz das Video relativierte und sagte, dass man darauf nicht alles sehe. Stimmt, sagte der Mann, der das Video gedreht hatte, man würde von der Polizei ja auch am Filmen gehindert.

Aber vielleicht hatte der mit Faustschlägen Behandelte ja noch ein zweites Paar unsichtbare Beine, mit dem er wild um sich trat, und vielleicht wurde der Mann im zweiten Video von einem Tarnkappen-Gnom unter ein Polizeiauto gezerrt und die Beamten wollten ihm helfen. Schon Schulbuben wüssten, dass man jemanden, der wehrlos am Boden liegt, nicht schlägt, konstatierte Menschenrechtsanwalt Georg Bürstmayr. Hoffentlich hörten das alle Schulbuben. Sie brauchen gute Vorbilder. Aber vielleicht saß ja auch Bürstmayr gar nicht im Studio. (Colette M. Schmidt, 6.6.2019)