Es war seine fünfte Modenschau in Wien und seine letzte. "Was mich an Wien interessiert, ist, wie junge Menschen hier leben, wie sie ticken, was sie motiviert", hatte der Designer Hussein Chalayan 2014 zu Beginn seiner Modeprofessur erklärt.
Am Donnerstagabend wurde der Brite nun im Atrium der Angewandten verabschiedet. Rund 240 Designs der Studierenden der Modeklasse der Universität für angewandte Kunst Wien, darunter acht Diplomkollektionen, liefen auf farbigen Linien durch die luftige neue Architektur an der Wiener Zollamtstraße.
Lederhosen, Strohhut, Wolljacke: Louise Streissler zeigte in ihrer Diplomkollektion "Welcome to my house" vom Landleben inspirierte Kleidungsstücke. "Ich habe mir vorgestellt, mit Freunden in ein Haus auf dem Land zu ziehen und eine Art Bauhaus-Kollektiv zu gründen", erklärte Streissler ihre Entwürfe.
RONDO-Leiter Michael Steingruber zeichnete gemeinsam mit Thomas Pelz und Elisabeta-Oana Venables von Steffl The Department Store Louise Streissler aus. Die Absolventin erhielt außerdem das Fred Adlmüller Stipendium.
Tamponhalter statt Waffengürtel: Dalia Hassan wurde für ihre queer-feministische Abschlusskollektion "Sornaga – business casual" mit dem Birkhäuser Award ausgezeichnet. Die 29-Jährige setzte sich, angeregt durch die Biographie ihres Vaters, mit Militäruniformen auseinander und übersetzte sie in eine Business-Casual-Garderobe.
Anna Hambiras Streetwear-Kollektion "old fear and the private revolution of the individualists" lebt von grafischen Mustern und starkten Farben. An den Füßen der Models: Buffalo-Treter.
Georgia Ferguson behandelte die Kleidungsstücke ihrer Unisex-Kollektion "Black Sheep" mit Bienenwachs. Beim Tragen werden die Stücke durch Körperwärme weicher.
Mit einer augenzwinkernden Abschlusskollektion "Kapitál I", verbeugte sich Anna Sedlmayr vor ihrer Großmutter. Die tragbaren Stücke sollen mit jeder Basic-Garderobe kombinierbar sein.
Motunrayo Olaogun ließ sich für ihre "Upcycling"-Kollektion "Waterearth" von ihrer Heimat Nigeria inspirieren: Es dominierten die Farben Rot und Indigo-Blau, das von den Yoruba-Frauen in traditionellen Adire-Färbeverfahren verwendet wird.
Valentine Déhans feministische Kollektion "ouvrage de dame" drehte sich um die Schürze, für sie ein Symbol für die oft unbezahlte und unsichtbare Arbeit von Frauen.
Ein Porträtbild in Schwarz-Weiß, angeordnet wie die aufeinander folgenden Mondphasen: Das Motiv war Teil der von Ivan Iveljić entwickelten Kollektion "the secret life of daydreams".
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