Im Naturhotel Forsthofgut am Fuße der Leoganger Steinberge erwartet die werdenden Mamas ein Babymoon-Verwöhnpaket.

Foto: Forsthofgut

Das Thema "Wald" steht dort im Vordergrund, schließlich gibt's ein Wald-Spa.

Foto: Forsthofgut

Wer sich von Kopf bis Fuß durchkneten lassen möchte, kann eine für schwangere Frauen spezielle Massage buchen.

Foto: Forsthofgut

Die eine oder andere Entspannungstechnik kann man ja mit nach Hause nehmen.

Foto: Forsthofgut

Reisen in der Schwangerschaft? Unternimmt man am besten zwischen dem vierten und dem siebten Monat.

Foto: Getty Images/iStockphoto/amoklv

Als Schwangere wird man gerne und oft gefragt, ob es denn das erste Kind sei. Wer bejaht, bekommt in neun von zehn Fällen folgende Reaktion zu hören: "Wie schön!" Und gleich darauf: "Genießt unbedingt die letzten Monate zu zweit. Diese Zeit kommt nie wieder!" Die Reaktion der werdenden Mama? Leichte Panik, ein unsicheres Lächeln auf den Lippen, zumindest die ersten Male.

Aber warum den Ratschlag nicht einfach beherzigen? Wer es sich als Schwangere noch einmal richtig gut gehen lassen will, der kann nämlich aus dem Vollen schöpfen: Neben der Beauty-Industrie und Fitnessstudios setzt nämlich auch die Tourismusbranche immer mehr auf den Trend zur letzten Auszeit für künftige Eltern.

Verwöhnprogramm

Unter dem Namen "Babymoon" (angelehnt an die englischen Flitterwochen, den "Honeymoon") boomen diese Angebote im angloamerikanischen Raum schon seit längerer Zeit. So berichtete die britische Boulevardpresse atemlos mithechelnd, dass sogar Prinz Harry und Herzogin Meghan einen knappen Monat vor der Geburt auf Babymoon gewesen sein sollen.

Laut "Sun" organisierte Harry exklusive Spa-Behandlungen, bestellte Bio-Essen und überraschte Meghan mit Lagerfeuer-Romantik am Zimmer: "Sie haben Spaziergänge in Gummistiefeln unternommen, Meghan schaukelte auf einer Schaukel, die an einem Baum befestigt war, und sie aßen köstliches Essen". Wenig verwunderlich, dass auch immer mehr Wellnesshotels in Österreich offensiv für Babymoon-Angebote mit speziellen Verwöhnprogrammen für die Bedürfnisse der Mamas in spe werben.

Hebammen statt Essiggurken

Die Wünsche und Bedürfnisse der werdenden Mamas sind recht unterschiedlich – nicht jede erholt sich etwa besonders gut beim Schaukeln, wie es die britische Herzogin scheinbar wünschte. Und es soll auch das ein oder andere Hotel geben, das die Bedürfnisse recht oberflächlich definiert. Da steht dann zum Beispiel ein Glas Essiggurken im Kühlschrank des Zimmers und eine Tafel Schokolade wartet am Nachtkästchen. Von solchen Angeboten sind viele Wellnesshotels, die in Österreich mit Babymoon-Paketen aufwarten, allerdings weit entfernt. Manche werden sogar in Kooperation mit Hebammen und Ärzten entwickelt.

Im Naturhotel Forsthofgut am Fuße der Leoganger Steinberge erwartet die werdende Mama am Zimmer zwar auch eine kleine Leckerei. Allerdings liegt da auch eine Wärmflasche und ein Seitenschläferkissen, was mit Babybauch auf jeden Fall für längeren Komfort sorgt als die Tafel Schokolade.

Von Kopf bis Fuß

Der 3.800 Quadratmeter große Wellnessbereich des Salzburger Hotels wurde zum Wald-Spa ernannt. Damit die Gäste das ja nicht vergessen, werden sie überall mit Vogelgezwitscher aus Lautsprechern beschallt, sogar Bäume wurden in das Gebäudeinnere versetzt, alles sehr stimmig. Dem Namen gerecht wird das Wald-Spa dann bei einigen wenigen speziellen Behandlungen, die tatsächlich im Freien stattfinden.

Im Babymoon-Paket inkludiert ist zum Beispiel eine Pediküre und eine Gesichtsbehandlung. Angenehm, keine Frage. Vor allem, wenn der Bauch schon so groß ist, dass man die Zehennägel nur noch selten zu Gesicht bekommt. Und spätestens seit dem Ibiza-Video weiß man ja auch, welch große Rolle gepflegte Füße spielen können.

Wer sich von Kopf bis Fuß durchkneten lassen möchte, kann eine für schwangere Frauen spezielle Massage buchen. Die ist im Babymoon-Paket allerdings nicht inkludiert. Leider. Denn die 50-minütige Behandlung mit Mandelöl ist Verwöhnprogramm pur – das meldet auch das Baby im Bauch zurück. Apropos zufrieden: Das ist auch der werdende Papa, der als Begleiter für ein paar Tage den Massagedienst abgeben und stattdessen ebenfalls relaxen kann.

Schwanger in der Hotelbar

In der Küche wird auf individuelle Wünsche Rücksicht genommen, also auch auf die Einschränkungen, die man als Schwangere hat. Auch die Hotelbar muss man mit Babybauch nicht wehmütig meiden, die Virgin-Cocktails sehen mindestens so gut aus wie die alkoholischen Varianten – und schmecken auch so.

Die Marketing-Abteilungen der Hotels freuen sich über das neue Label – und somit über eine Zielgruppe, bei der die Bereitschaft, Geld auszugeben, recht groß ist. Beim Wohlbefinden des eigenen Kindes will schließlich niemand sparen. Selbst, wenn das Baby noch gar nicht auf der Welt ist.

Entspannungstechniken

Aber natürlich ist Babymoon vor allem eines: Gönnung und kein Muss. Dennoch gibt es auch medizinische Gründe für die Auszeit vor der Geburt. Etwa zehn Prozent des Stresshormons Cortisol können die Plazentaschranke passieren und das kindliche Kreislaufsystem beeinflussen. Vor allem bei Frauen, die oft und lange Phasen gestresst sind, kann das Folgen haben: Das Kind kann später ebenfalls gestresst sein, auch ein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom kann entstehen.

Ein Babymoon-Wochenende allein wird dem nicht vorbeugen. Vielleicht können dort aber erlernte Entspannungstechniken oder Rezepte mit in den Alltag genommen werden. So oder so wird man eine Antwort für die Ratschlaggeber haben, auf die man mit Sicherheit wieder treffen wird. (Lara Hagen, 9.6.2019)

Die Reise erfolgte auf Einladung des Forsthofguts.