HP-Viren in der Samenflüssigkeit haben Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit.

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HP-Viren werden hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen und verursachen die meisten Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Die Impfung dagegen wird in der Öffentlichkeit häufig als "weibliches" Thema wahrgenommen. Doch auch Männer können sich mit HPV infizieren. Zudem verursacht das Humane Papillomavirus auch Genitalwarzen und anderen Krebserkrankungen wie Penis-, Anal- und Rachenkrebs. Nun hat eine belgische Studie festgestellt, dass eine HPV-Infektion zudem eine Rolle in der männlichen Fruchtbarkeit zu spielen scheint.

Die Autoren untersuchten den Einfluss einer HPV-Infektion bei intrauterinen Inseminationen (IUI), d.h. wenn der Samen direkt in die Gebärmutter eingebracht wird. Etwa zehn bis 15 Prozent aller Männer hatten das Virus in ihrer Samenflüssigkeit. Die Studie konnte belegen, dass, wenn das HP-Virus in der Samenflüssigkeit nachgewiesen werden konnte, die Schwangerschaftsraten um ein Vielfaches reduziert waren. Bei stark mit HPV befallenen Samenproben konnte überhaupt keine Schwangerschaft erreicht werden.

Gestörte Befruchtung

"Bereits in früheren Studien konnte gezeigt werden, dass das Virus mit dem Spermium direkt in die Eizelle gelangen kann und so zu Störungen der Befruchtung sowie der Embryoentwicklung führen kann", sagt dazu auch Michael Feichtinger, Leiter des gleichnamigen Wunschbaby-Instituts in Wien.

Der Mediziner rät zur Impfung gegen HPV, und zwar auch bei Buben. Die Bedeutung der Impfung bei Männern sei bislang unterschätzt worden: "Durch eine frühzeitige Impfung von Buben könnte diese Form der Unfruchtbarkeit vermieden werden", so Feichtinger. In Österreich wird die HPV-Impfung für Mädchen und Buben zwischen neun und zwölf Jahren empfohlen, bevor die Infektion überhaupt auftritt. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen. (red, 10.6.2019)