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Premierministerin Theresa May hinterlässt einen Trümmerhaufen.

Foto: REUTERS/Neil Hall

Die scheidende Premierministerin Theresa May hinterlässt einen Trümmerhaufen. Weder hat sie ihren Plan verwirklicht, Großbritannien bis Ende März aus der EU zu führen, noch ihr Versprechen erfüllt, aus dem Brexit einen Erfolg zu machen. Doch May trägt weniger persönliche Schuld daran, als es scheint. Drei Jahre nach dem fatalen Referendum ist klar, dass ein erfolgreicher Brexit immer schon ein unerfüllbares Ziel gewesen ist.

Denn bleiben die Briten durch einen Deal mit der EU eng verbunden, müssten sie weiterhin EU-Regeln befolgen, ohne mitreden zu können. Daran ist Mays Deal gescheitert, und dies gilt für jeden anderen Deal. Doch tritt das Land ohne Abkommen aus, droht im besten Fall ein wirtschaftlicher Rückschlag, im schlimmsten Fall eine Katastrophe.

Daran wird sich unter Mays Nachfolger nichts ändern. Da die EU zu Nachverhandlungen nicht bereit ist, ist ein geregelter Brexit keine Option. Es gibt nur noch die Wahl zwischen einem Chaos-Austritt am 31. Oktober, wie ihn Boris Johnson und die meisten anderen Tory-Kandidaten anstreben, oder den Widerruf des Brexits durch ein zweites Referendum. Das muss auch Labour-Chef Jeremy Corbyn erkennen, der immer noch an einem Mittelweg festhält.

Nur mit einer neuerlichen Volksabstimmung lässt sich der Marsch in den Abgrund noch stoppen. Sollten die britischen Wähler dann erneut für den Brexit stimmen, dann wüssten sie diesmal zumindest, worauf sie sich einlassen. (Eric Frey, 7.6.2019)