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Sah man sich früher alte Dokumentationen auf VHS an, nutzen zahlreiche Lehrer heutzutage Youtube, um historisch relevante Aufnahmen zu zeigen.

Foto: reuters

Am Mittwoch kündigte Youtube an, künftig Inhalte, die die Vorherrschaft einer bestimmten Gruppe propagieren und das als Rechtfertigung zu nutzen, um Andere zu diskriminieren, zu verbannen. Somit sind etwa Inhalte, die Nationalsozialismus glorifizieren, künftig von der Plattform entfernt.

Das Problem dabei: Auch Videos, die junge Menschen über Faschismus bilden sollen, wurden gesperrt. So wurde etwa der Kanal eines Geschichte-Lehrers, der hunderte historische Archivvideos beherbergt, gesperrt, wie der Guardian berichtet.

Oft Hauptquelle für historische Inhalte

Sah man sich früher alte Dokumentationen auf VHS an, nutzen zahlreiche Lehrer heutzutage Youtube, um historisch relevante Aufnahmen zu zeigen – etwa auch bekannte Reden von Adolf Hitler. Viele der Clips des genannten Geschichtelehrers stammen etwa von alten BBC-Dokus.

"Holocaustleugnung"

Der britische Lehrer Richard Jones-Nerzic kritisierte im Gespräch mit den "Guardian", dass dieser Vorgang in gewisser Weise eine eigene Art von geschichtlicher Leugnung darstelle, gar einer Holocaustleugnung. Ein Lehrer schaffte es, seine Videos durch Beschwerden wieder online zu bekommen, Nutzer, die das aber nicht kurzfristig tun, könnten sie für immer verlieren.

Youtube gibt an, eine Mischung aus automatisierter und menschlicher Moderation zu nutzen, um hasserfüllte Inhalte zu finden und zu blockieren. Die Plattform empfiehlt, historische Inhalte einzuordnen, damit sie nicht gesperrt werden. (red, 7.6.2019)