Sanaa – Jemenitische Houthi-Rebellen haben einem Bericht zufolge einen Flughafen im benachbarten Saudi-Arabien mit bewaffneten Drohnen angegriffen. Ziel sei der Flughafen des Küstenorts Jizan unweit der gemeinsamen Grenze gewesen, berichtete der Rebellen-nahe Fernsehsender Al-Masirah am Sonntag auf Twitter.

Sie hätten als Vergeltung für die von dort ausgehende militärische "Aggression" unter anderem Landebahnen und Wartungsstationen für Drohnen angegriffen. Eine unabhängige Bestätigung für die Angriffe gab es zunächst nicht.

Im Jemen kämpft eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition an der Seite der international anerkannten Regierung gegen die schiitischen Houthi-Rebellen. Diese werden vom Iran unterstützt. Die Rebellen hatten 2014 die Hauptstadt Sanaa und große Teile des Nordjemens eingenommen. Saudi-Arabien will den Einfluss des Iran im Jemen und anderen Staaten in der Region zurückdrängen.

Dronen verschiedener Größen

Die Houthi-Rebellen setzen zunehmend Drohnen ein. Neben kleineren Modellen, die als Spielzeuge verkauft werden, nutzen sie UN-Experten zufolge dabei seit einigen Monaten auch größere Drohnen. Laut einem UN-Bericht vom Jänner haben diese eine Reichweite von bis zu 1500 Kilometern und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde. Damit wären aus dem Jemen auch die Hauptstädte Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) erreichbar.

Vergangenen Monat hatten die Houthis einen Drohnenangriff auf zwei Ölpumpstationen in Saudi-Arabien für sich beansprucht. Im Jänner hatten sie mit Drohnen eine Militärparade der jemenitischen Regierung angegriffen und Berichten zufolge sechs Menschen getötet, darunter einen hochrangigen Offizier. (APA, 9.6.2019)