Wien – Nach den Gewaltvorfällen durch einen Polizisten auf einer Klimaschutzdemonstration Ende Mai in Wien hat sich nun der Anwalt des beschuldigten Beamten, gegen den die Staatsanwaltschaft ermittelt, via Heute zu Wort gemeldet. Verteidiger Nikolaus Rast sieht kein Fehlverhalten seines Klienten. Das angebliche Opfer habe sich massiv widersetzt, wird Rast zitiert, er habe bloß "für unsere Sicherheit gesorgt". Deswegen verdiene der Beamte einen Orden.

Außerdem würden nur Ausschnitte der Amtshandlung kursieren, diese sei laut Lehrbuch abgelaufen. Am Dienstag soll das Opfer einvernommen werden. Dieses hatte mit rund 250 Personen den Ring blockiert, als es zu der Konfrontation mit der Polizei kam. Videos belegen das brutale Vorgehen des Exekutivbeamten.

Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Aktivist von zwei Beamten auf dem Boden nahe einem Streifenwagen fixiert wird. Als sich das Fahrzeug kurz darauf in Bewegung setzt, wird sein Kopf offenbar beinahe von einem der Räder erfasst, er wird im letzten Moment von den Polizisten hochgerissen.

Zumindest vier Aktivisten sollen bei der Demonstration durch Polizeigewalt verletzt worden sein. (red, 11.6.2019)