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Mit den Phoenix Suns lieferten sich Tony Parker und die San Antonio Spurs Schlachten in den Nullerjahren.

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2007 wurde Parker zum wertvollsten Spieler der NBA-Finals gewählt. Auch wenn Tim Duncan der Leader war.

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Die womöglich größte Leistung in Parkers Karriere: Ein durchschnittliches französisches Team warf er zum Europameister-Titel.

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Vier Meisterschaften gewann der Spielmacher mit den Spurs.

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Ljubljana, September 2013, quasi Court-Side als Zuschauer. Ich erinnere mich noch als ob es gestern gewesen wäre. Halbfinale bei der Basketball-Europameisterschaft, Frankreich traf auf Spanien. Die iberische Übermacht, mehrfacher Europa- und Weltmeister, mit Marc Gasol, Rudy Fernandez, Ricky Rubio etc., gegen Frankreichs einzigen Star auf weiter Flur. Tony Parker scorte 32 Punkte und führte Les Bleus im Alleingang zum Sieg und in Folge zum Europameistertitel. Eine Sensation. Parker einmal live spielen gesehen zu haben, das war eine Offenbarung.

Sehr schnell, Scorer-Instinkt, zum Shooter geworden obwohl nicht als Shooter geboren, Tony Parker narrte noch jeden Verteidiger. "Mit großen Emotionen beende ich meine Karriere" schrieb Parker am Montag in der Twitteria. "Selbst in meinen verrücktesten Träumen hätte ich nie gedacht, dass ich so außerordentliche Momente erleben würde wie mit der französischen Auswahl und in der NBA."

NBA Reel

Parker spielte gegen die großartigsten Spielmacher in der jüngsten Basketball-Historie und er besiegte sie alle. Chauncey Billups, Steve Nash, Lebron James (Pointforward), Chris Paul etc. Gegen Jason Kidd und die New Jersey Nets wurde er in der Entscheidung der Finals 2003 noch auf die Bank verbannt, der erfahrene Speedy Claxton spielte die Serie nach Hause. Sein Durchbruch kam aber nur ein Jahr später gegen den toughesten Verteidiger aller Zeiten: Gary Payton und die Los Angeles füllte Parker im Playoff 2004 derart an, dass die Aufmerksamkeit vom Franzosen nicht mehr wegzulenken war. Die San Antonio Spurs verloren zwar die Serie, aber Coach Gregg Popovich hatte einen zukünftigen Star geformt. Lakers-Spieler Rick Fox antwortete damals auf die Frage, wie man Tony Parker einbremsen kann: "We wanna knock him down, but you can’t hit what you can’t catch."

Parker stand bei seinen vier Meistertiteln mit den San Antonio Spurs zwar immer im Schatten von Tim Duncan, war aber der erste Spieler, der als wertvollster Spieler einer Finalserie (2007 gegen Cleveland) ausgezeichnet wurde, der nicht Duncan hieß.

Seit der in Belgien als Sohn eines amerikanischen Basketballprofis geborene Parker 2001 aus Paris in die NBA gedraftet wurde, bestritt er 1480 NBA-Spiele, nach langer Zeit in San Antonio am Ende auch noch eine Saison mit den Charlotte Hornets. Parker war einer der wenigen Spieler, die mit der Aufgabe wuchsen und im Playoff besser spielte als in der Regular Season: In der Postseason hatte er einen Punkteschnitt von 17,9. Sein Karriereschnitt lag bei 15,9.

NBA

Tony Parker war neben Dirk Nowitzki der beste europäische Basketballer seiner Generation. Er wird aber auch dafür in Erinnerung bleiben, dass er seine Karriere nicht am absoluten sportlichen Tiefpunkt beendet hat. Viele Profisportler finden den richtigen Zeitpunkt nicht. Parker hätte noch zwei Jahre spielen können, sein ursprüngliches Ziel waren 20 Jahre in der NBA. Es bleibt bei 18. "Am Ende des Tages dachte ich mir: 'Wenn ich nicht mehr Tony Parker sein und um einen Titel spielen kann, will ich nicht mehr Basketball spielen." (Florian Vetter, 11.6.2019)