Irgendwie ist es ja rührend. Die Parteivorsitzende der SPÖ und Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl hat die Diskussionen über die Parteivorsitzende der SPÖ und Spitzenkandidatin für beendet erklärt.

Genauso gut hätte sie das Wetter für beendet erklären können.

Seither ist die sympathische Frau hauptsächlich damit beschäftigt, zu erklären, dass die Diskussion über ihre Person und Position beendet ist.

Während der türkise Exkanzler bereits auf Roadshow ist und Wähler wie Konkurrenz wissen lässt, sein Weg habe "erst begonnen", geht die SPÖ-Chefin ihren Weg weiter. Versuchend, die Blitze, die ihre parteiinternen Kritiker nach wie vor auf sie schleudern, zu übersehen.

Wie erfolgreich die SPÖ-Chefin beim Wetterbeenden ist, hat der rote burgenländische Landeshauptmann am Sonntag vorgeführt. Auf die Frage des "Kuriers", ob die SPÖ-Chefin die beste Spitzenkandidatin sei, sagte er so: "Es ist immer der beste Kandidat, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt Kandidat ist." Und, so der Machtpolitiker auf die Frage, bei welchem Wahlergebnis die Parteivorsitzende zurücktreten müsste: "Das müsste sie selber entscheiden. Ich für mich persönlich weiß, wann der Zeitpunkt gekommen wäre." Sprich: Dieser Zeitpunkt ist bereits vorbei.

Unterstützung klingt anders. Aber gut, Parteifreunde kann man sich nicht aussuchen. Das Wetter auch nicht. Nur abschaffen sollte man es nicht wollen. (Renate Graber, 12.6.2019)