Der Nest Hub Max dürfte gleich in Taiwan statt China produziert werden.

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Der Streit zwischen den USA und China führt dazu, dass sich auch große Tech-Unternehmen überlegen müssen, wie sie darauf reagieren sollen. Immerhin lassen viele Hardwarehersteller in China produzieren, eine weitere Eskalation der aktuellen Krise könnte sie also schwer treffen. So kommt es, dass sich so manche US-Firmen derzeit nach alternativen Standorten für ihre Fertigung umsehen.

Rückzug

Laut einem aktuellen Bericht von Bloomberg hat Google damit begonnen, die eigene Hardwarefertigung aus China zurückzuziehen. Dabei soll es zwar zum Teil auch um Consumer-Hardware, den Anfang machen zunächst aber mal ganz andere Devices: Motherboards für die Rechenzentren von Google. Diese sollen künftig vollständig in Taiwan produziert werden.

Dass deren Abzug aus China oberste Priorität hat, hat dabei recht handfeste Gründe. Google bezieht nämlich im Gegensatz zu anderen Herstellern keine fertigen Server Racks sondern lässt Einzelteile fertigen, und baut diese dann selbst zusammen. Solche Komponenten unterliegen aber – im Gegensatz zu kompletten Servern – seit kurzem Strafzöllen in der Höhe von 25 Prozent.

Wechsel

Als nächstes sollen die Smart-Home-Devices der Nest und Google-Home-Reihen in andere Produktionsstätten wandern. Laut Bloomberg sollen diese künftig in Malaysien sowie erneut Taiwan hergestellt werden. Abzuwarten bleibt, wie es mit den Smartphones der Pixel-Reihe weitergeht, diese werden aktuell von Foxconn in China hergestellt. Allerdings hat Foxconn ebenfalls Werke in anderen Ländern. Deren Kapazitäten sind aber natürlich beschränkt, insofern dürfte das Gedränge, hier einen Platz zu finden, gerade große sein.

Für Google wäre Taiwan als neuer Fokus für die Fertigung eine logische Wahl. Immerhin ist dort schon jetzt ein großer Teil der Hardwareabteilung des Unternehmens angesiedelt. Anfang 2018 hatte Google 2.000 Entwickler von HTC übernommen, vor einigen Monaten verkündete man, dass die Präsenz in Taiwan noch weiter ausgebaut werden soll (apo, 12.6.2019)