Schon im April wurde in Zypern wegen der Gewaltfälle demonstriert.

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Nikosia – Bei der Suche nach den Opfern eines Serienmörders auf der Mittelmeerinsel Zypern hat die Polizei eine weitere Leiche entdeckt. Taucher fanden sie am Mittwochnachmittag in einem Koffer, der in einem Baggersee versenkt worden war, berichtete der Sender RIK am Donnerstag.

Allen Anzeichen nach handle es sich um die Leiche eines sechsjährigen Mädchens, hieß es. Das müsse aber noch gerichtsmedizinisch bestätigt werden. Die Zahl der bisher gefundenen Opfer ist damit auf sieben gestiegen.

Bisher sieben Morde gestanden

Der mutmaßliche Täter, ein 35-jähriger Hauptmann der Nationalgarde, hat laut Polizei bisher sieben Morde gestanden. Die Opfer – fünf Frauen und zwei Kinder – sollen aus Asien und Rumänien stammen. Sie hatten demnach als Haushälterinnen gearbeitet. Die Polizei fand die Leichen in einer verlassenen Erzgrube und zwei Baggerseen. Die Behörden gehen davon aus, dass es keine weiteren Opfer gibt, berichteten mehrere Zeitungen am Donnerstag.

Der Fall hält Zypern seit April in Atem. Der Justizminister trat im Mai zurück, der Polizeichef wurde gefeuert. Kritik an den Behörden entfachte sich vor allem deshalb, weil es sich bei den Vermissten um Ausländerinnen und Menschen am Rand der Gesellschaft gehandelt habe und die Polizei deshalb trotz Vermisstenanzeigen schon seit 2016 nicht aktiv geworden sei. (APA, dpa, 13.6.2019)