Abgelöst: Ranko Popovic.

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St. Pölten – Mit Ranko Popovic hat ein weiterer Trainer der Fußball-Bundesliga nach Saisonende seinen Job verloren. Wie der SKN St. Pölten am Donnerstag bekanntgab, wurden der gebürtige Serbe und sein Assistent Vladica Grujic nach einer internen Analyse der abgelaufenen Saison beurlaubt. Ein Nachfolger soll bis zum Trainingsauftakt am kommenden Montag gefunden sein.

Vier von 24 Pflichtspielen gewonnen

"Wir haben diesen Schritt unternommen, um die kontinuierliche Entwicklung unserer Mannschaft sicherzustellen. Das Erreichen der Meisterrunde der letzten Saison war zweifellos für den spusu SKN St. Pölten ein großartiger Erfolg, wir haben aber dennoch keine ausreichende Entwicklung des Teams gesehen", wurde General Manager Andreas Blumauer zitiert. Unter Popovic, der dem zu Rapid abgewanderten Dietmar Kühbauer im Oktober nachgefolgt war, gewann der SKN nur vier von 24 Pflichtspielen und verlor gleich 14.

Die Meistergruppe erreichte St. Pölten dank eines Laufs zu Saisonbeginn. Vor dem Startschuss in die finale Phase wurde Popovic Ende März bereits hinterfragt, der Verein hielt schlussendlich aber am 51-Jährigen fest. St. Pölten beendete die Meistergruppe auf Rang sechs, zum Abschluss setzte es ein 0:7 bei Meister Salzburg. Es war die fünfte Niederlage in Folge. Die Performance der letzten Wochen der abgelaufenen Saison hänge mit der nun getroffenen Entscheidung "schon zusammen", meinte Blumauer.

Mehrere Kandidaten

Mit Popovic und Grujic soll in den kommenden Tagen eine Lösung gefunden werden. Der Vertrag des ehemaligen Sturm-Profis läuft noch bis 2020. Laut Blumauer gibt es mehrere Kandidaten als Cheftrainer. Medial wurde bereits im März der Deutsche Alexander Schmidt ins Spiel gebracht. Der 50-Jährige arbeitete zuletzt im Nachwuchsbereich von Red Bull Salzburg. Im März soll er den St. Pöltnern noch abgesagt haben.

Spätestens zum Auftakt der Sommervorbereitung am Montag soll der neue Coach feststehen. Nächste Woche könnten die Niederösterreicher auch Kunde von der Fifa erhalten. Der Verein ist zuversichtlich, dass der Weltverband die seit Jänner geltende Transfersperre aufhebt. Hintergrund ist ein Rechtsstreit um Ex-Spieler Alhassane Keita, der bei der Ausfechtung einer Klage seines Ex-Klubs Aradippou (Zypern) den Bundesligisten belastet haben soll. Die noch ungelöste Causa soll die Trainersuche laut Blumauer nicht beeinflussen.

Vor St. Pölten hatte sich in der Sommerpause auch Sturm Graz vom bisherigen Trainer Roman Mählich getrennt, Nestor El Maestro übernahm. Bei der Austria folgte Christian Ilzer Interimscoach Robert Ibertsberger nach. Der WAC nahm als Ilzers Nachfolger daraufhin Gerhard Struber unter Vertrag. Beim LASK folgte Valerien Ismael dem zu Wolfsburg abgewanderten Oliver Glasner nach. (APA, 13.6.2019)