Allmählich ist es so weit: Der imposante Blütenstand der Titanenwurz an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg tritt in die entscheidende Phase ein. Ab voraussichtlich Sonntag wird zum ersten Mal in Österreich ein Exemplar von Amorphophallus titanum mit seiner Blüte die Augen von Besuchern öffnen und ihre Nasen verschließen.

Wie die Uni Salzburg berichtet, hat die Pflanze zuletzt ein Turbo-Wachstum von bis zu 16 Zentimetern pro Tag hingelegt und mittlerweile eine Höhe von über zwei Metern erreicht. Die Universität hat ein flickr-Album ins Netz gestellt, auf dem die Entwicklung der Pflanze im Zeitraffer nacherlebt werden kann. Den aktuellen Stand kann man auf der Website des Botanischen Gartens mitverfolgen und sich dort sogar bei einem Titanenwurz-Newsletter anmelden, um per Email rechtzeitig über das Aufblühen informiert zu werden.

Am 9. Juni sprengte die Pflanze die Eineinhalbmetermarke, seitdem ist schon wieder ein halber Meter dazugekommen.
Foto: Universität Salzburg/Botanischer Garten

In ihrer natürlichen Heimat Sumatra gedeiht die Titanenwurz im Unterwuchs von Regenwäldern. Als Bestäubungspartner fungieren in der Wildnis verschiedene Käferarten, die sich von Aas ernähren – und dementsprechend gestaltet sich auch der Lockduft, mit dem die Pflanze auf sich aufmerksam macht: Auf Aaskäfer wirkt er unwiderstehlich, auf Menschen eher widerlich. Die Uni Salzburg bietet den Besuchern in sadistischer Forscherfreude auch die Möglichkeit, die "nach Aas, Erbrochenem oder Käsefuß stinkenden Düfte mit Hilfe einer Duftorgel zu erleben".

Momentan kann die Pflanze im Fassadengewächshaus neben der Mensa werktags von 6.00 bis 22.00 Uhr bestaunt werden. Am Tag der Blüte wird die Naturwissenschaftliche Fakultät (Hellbrunnerstr. 34) unabhängig vom Wochentag öffentlich bis Mitternacht zugänglich sein.

--> Botanischer Garten der Uni Salzburg

--> flickr-Album zur Titanenwurz-Entwicklung

(red, 14. 6. 2019)