Die nächste Version von Chrome schickt ihre Vorboten aus.

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Mit Chrome 75 ist erst vor wenigen Tagen eine neue Version von Googles Browser erschienen, die allerdings relativ wenige relevante Neuerungen mit sich brachte. Für die kommende Softwaregeneration zeichnen sich hingegen einige durchaus spannende Änderungen ab.

Unerkannt bleiben

Eine davon dürfte vor allem bei Verlegern auf wenig Begeisterung stoßen: Google hat die Privatsphäre seines Incognito-Modus verbessert. Zuletzt hatten immer mehr große Nachrichtenseiten Incognito-Usern generell den Zugriff auf ihr Artikelangebot verweigert. Dabei bedienten sie sich eines simplen Tricks: Da Incognito-Fenstern der Zugriff auf das Filesystem API – also die Möglichkeit lokal Daten wie Cookies abzulegen – generell blockiert wurde, ließen sich diese mit ein paar Zeilen Javascript identifizieren.

Genau diesem Trick bereitet Google nun ein Ende, indem den Webseiten vorgespiegelt wird, dass sie Daten ablagern können. Relevant ist das für Seiten, die ihren Nutzern den Zugriff auf eine gewisse Anzahl von kostenlosen Artikeln pro Monat erlaubt. Denn mit Chrome 76 lässt sich diese Begrenzung über den Incognito-Modus wieder leicht umgehen.

Flash

Weiter voranschreitet das langsame Sterben von Flash: Mit Chrome 76 ist das entsprechende Plugin im Google-Browser nun von Haus aus deaktiviert. Wer weiterhin Flash nutzen will, muss dieses also nicht mehr nur wie bisher einzeln für jede betreffende Seite bestätigen, auch global muss zuvor noch eine Einstellung verändert werden. Die komplette Entfernung des Flash-Plugins soll dann erst Ende 2020 mit Chrome 87 erfolgen.

Dark Mode

Spannend sind aber auch die Änderungen an der Softwarebasis: So können Webentwickler künftig einen alternativen Look für ihre Webseiten festlegen, der dann automatisch aktiviert wird, wenn der Dark Mode beim jeweiligen Betriebssystem aktiviert ist.

Zudem gibt es weitere Verbesserungen für Progressive Web Apps (PWAs): Steht eine solche für eine Webseite zur Verfügung, wird künftig in der Adresszeile des Browsers deren Installation angeboten. PWAs bieten viele Möglichkeiten, die sonst nur von Desktop-Anwendungen bekannt sind etwa Offline-Support. Nach ihrer Installation sind sie unabhängig vom restlichen Browser aufrufbar, sie werden in einem eigenen Browserfenster geöffnet und integrieren sich über Icon und Launcher-Eintrag mit dem jeweiligen System.

Weitere Details zur Chrome 76 Beta liefert Google in einem Blogeintrag. Die stabile Version soll Ende Juli veröffentlicht werden. (apo, 14.6.2019)