In Solidarität mit den Demonstranten im Sudan haben weltweit etliche Nutzer Sozialer Medien ihr Profilbild blau gefärbt. Mit dem Hashtag #BlueForSudan ("Blau für Sudan") drückten Menschen auf Twitter und in anderen Netzwerken ihr Mitgefühl für die Sudanesen aus, die gegen den ehemaligen Präsidenten Omar al-Bashir und später die Militärführung im Land demonstriert hatten und getötet wurden.

Todesopfer

Einem Ärzteverband zufolge kamen mehr als 100 Menschen ums Leben und mehr als 500 wurden verletzt. Genutzt wird ein bestimmter Blauton zu Ehren des Demonstranten Mohammed Hashim Mattar. Er sei vergangene Woche Montag bei der gewaltsamen Räumung der Sitzblockade in Khartum getötet worden, einen Tag nach seinem 26. Geburtstag, sagte sein Bruder Abdullah der Deutschen Presse-Agentur. Er lebte eigentlich wegen seines Master-Studiengangs in London und sei für die Hochzeit seiner Schwester in den Sudan gereist. In den Sozialen Medien habe er oft geschrieben, "ich male den Himmel blau an", daher habe seine Familie begonnen, nach seinem Tod #BlueForSudan zu nutzen, sagte sein Bruder.

Auch einige Prominente zeigten sich solidarisch und nutzten den Hashtag. "Steht mit Menschlichkeit, steht mit dem Sudan – zeigt eure Solidarität, in dem ihr euer Profil zur Farbe Blau ändert!", schrieb etwa Supermodel Naomi Campbell auf Instagram.

Monatelange Massenproteste in dem Land im Nordosten Afrika hatten im April zum Sturz von Langzeitmachthaber Al-Bashir durch das Militär geführt. Die Sitzblockade in Khartum, die zum Symbol der Revolution geworden war, hielt auch nach dem Putsch an. Die Menschen forderten von der Militärführung eine schnelle Übergabe der Macht an eine zivile Regierung. Vergangene Woche Montag lösten dann Sicherheitskräfte die Sitzblockade gewaltsam auf. (APA, 14.6.2019)