Foto: Florian Zsifkovics
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E-Sport boomt quer über den Globus, kein Wunder also, dass sich auch in Österreich immer mehr Firmen für die neue Kultur interessieren. Am vergangenen Wochenende veranstaltete A1 im Wiener Gasometer die Finalspiele ihrer eigens ins Leben gerufenen E-Sport Liga.

Über Wochen versuchten sich die E-Sportler aus Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein und Luxemburg in den Spielen League of Legends, Super Smash Brothers, rFactor2 und Clash Royale für das Offline-Finale zu qualifizieren. Der Mobilfunkhersteller geizte dabei nicht mit dem Preisgeld. Knapp 30.000 Euro konnten die Spieler an diesem Wochenende nach Hause mitnehmen.

"Besinnliche" Atmosphäre

Am ersten Tag war es eine fast schon besinnliche Veranstaltung, lediglich die Akteure der österreichischen E-Sport Szene, die sich im Gasometer trafen, wurden Zeugen als die Halbfinalpartien in League of Legends gespielt wurden. Das änderte sich am Samstag schlagartig.

Kaum war der zweite Tag für die Zuseher eröffnet, wurde bereits der erste Gewinner im Spiel rFactor2 ermittelt. Dabei gelang es dem Deutschen Florian Hasse den Sieg nach Hause zu nehmen. Der für den deutschen E-Sport Verein Euronics Gaming tätige, konnte sich über ein Preisgeld von 3.200 Euro freuen.

Danach war es kurzzeitig mit den Wettbewerben vorbei. Denn Österreichs bekannteste YouTuber wie Venicraft, Justbecci und Co. gaben sich auf der Bühne der Leidenschaft des Tanzens hin. Dabei sollte auf das Spiel Just Dance aufmerksam gemacht werden. Während sich die Halle weiter mit Menschen füllte sollte, war in einem "Beat the Pro"-Wettbewerb der RB Salzburg Fifa-Profi Andres Torres involviert. Dieser sollte gegen einen Zuseher sein FIFA Können zeigen. Ähnlich wie im realen Fußball gab es eine klare 1:4 Niederlage für Rapid Wien und einen Sieg für den Red Bull-Profi.

Clash Royale

Doch danach sollte es abermals ernst werden, die feierliche Eröffnungszeremonie stand an, die Spieler und Teams wurden auf der Bühne vorgestellt. Danach ging es gleich mit dem Clash Royale-Finale weiter. Das Handygame kann auf eindrucksvolle Statistiken verweisen, doch E-Sport und Smartphone scheint noch für viele nicht zwingend miteinander verbunden zu sein. Den Sieg konnte sich "ItzSnakeZz" sichern.

Gute Stimmung beim "Smash Bros."-Finale

Die zweite von drei Spielpausen stand im gut gefüllten Gasometer an. Der österreichische Musikproduzent "filous" trat vor den letzten beiden Finali vor das Publikum um für Stimmung zu sorgen. Nach der einstündigen Performance wurde es dann ernst für die Super Smash Bros.-Spieler. Erneut stand sich ein Deutscher und ein Österreicher gegenüber. Tarik Fayazi, der große Favorit auf den Turniersieg musste sich gegen den besten österreichischen Smash-Spieler Lukas "Yetey" Hofbauer beweisen.

In der Best-of-Five Serie setzte sich dann Fayazi knapp mit 3:2 durch. Dabei wurde bewusst, dass Super Smash Bros. das Potenzial hat, die Zuseher/innen zu begeistern. Die Emotionen in den Zuseherrängen schossen hoch als sich die Charaktere aus dem Nintendo Universum sich mal für mal von der Plattform stoßen wollten. Sogar Fangesänge wurden für Hofbauer angestimmt. Das Smash-Turnier von A1 war vermutlich sogar das Turnier mit dem meisten Preisgeld in Europa, das behaupteten zumindest einige Spieler. Fayazi durfte sich wie die beiden Gewinner zuvor über die Summe von 3.200 Euro freuen.

"Tickling Tentacles" holen Sieg in "League"

Jetzt hieß es nochmal einmal die Ohren zu spitzen, bevor es zum eigentlich Highlight kommen sollte. Denn A1 gelang es den österreichischen Rapper DAME für ihr Event zu gewinnen. Der Salzburger war eine ideale Besetzung für das E-Sport Publikum, denn der 28-Jährige wurde für seine Rapsongs über Computerspiele einer breiteren Masse bekannt. Auch die Tatsache, dass man das Konzert gratis besuchen konnte, lockte noch mehr junge Menschen. in die ohnehin gut gefüllte Halle.

Der letzte Programmpunkt stand an, das große Finale in League of Legends stand kurz bevor. WarKidZ vs. Tickling Tentacles Willhaben sollten im Summoner's Rift ermitteln, welches Team die Vorherrschaft in Österreich innehat. Nach einer anfänglichen Abtastphase ging es dann schneller als die Meisten erwartet hätten.

Denn "TTW" – in der vorherigen Saison noch Dritter – gelang es, im Best-of-3 ein klares 2:0 zu erzielen und die 5.000 Euro für den ersten Platz mit nach Hause zu nehmen. Somit war "Rise of the Legends" offiziell beendet und damit bewiesen, dass es keine Superlative braucht um ein erfolgreiches E-Sport Event in Österreich abzuhalten. Sondern viel mehr Veranstalter die einen ehrlichen Draht zu der heimischen Community suchen.

Weiterer Schritt aus der Bedeutungslosigkeit

Auf die Frage wie viele Zuseher in den beiden Tagen in das Gasometer geströmt sind, bekam man lediglich die Antwort, dass dies im Moment noch nicht abschätzbar sei. Auch wenn es in Österreich noch dauern wird, dass sich politische Amtsträger, ähnlich wie in Dänemark, bei solchen Veranstaltungen präsentieren werden, wurde die oft stiefmütterliche behandelte E-Sport Kultur in Österreich an diesen beiden Tagen ein Stück aus der Bedeutungslosigkeit befreit. (Florian Zsifkovics, 17.06.2019)