Bild nicht mehr verfügbar.

Twitch ist eine der populärsten Streaming-Plattformen.

Foto: reuters/blake

Die Streamingplattform Twitch klagt aktuell unbekannte Nutzer, die eine Reihe an illegalen Inhalten auf der Seite geteilt haben – darunter ein Video der Anschläge von Christchurch. Sollte sie die User identifizieren, will sie ihnen verbieten, Twitch weiter zu verwenden und eine Geldstrafe einklagen, berichtet "The Verge".

Neben des Videos des Attentats teilten sie auch Pornografie, urheberrechtlich geschützte Filme und Fernsehserien und weitere illegale Inhalte. Sie wurden vergangenen Monat in der Kategorie für das Valve-Spiel "Artifact" geteilt. Aufgrund der Vorfälle musste Twitch die Option für neue Accounts, zu streamen, zwei Tage lang deaktivieren.

"Artifact" wurde ausgewählt, da das Spiel des Steam-Herstellers kürzlich zu dem am seltensten auf Twitch gestreamte Spiel gekürt wurde. Dieser Umstand entwickelte sich zu einer Art Meme auf der Plattform, auf das auch die Trolls einstiegen.

Es ist ungewöhnlich, dass der Betreiber einer Social-Media-Plattform einen Nutzer klagt. Facebook, Youtube und Co. haben sich bisher zurückgehalten, wohl aufgrund des sogenannten "Chilling Effects": Nutzer würden aus Angst, selbst Probleme zu bekommen, die Plattform nicht mehr nutzen, obwohl sie gar nicht planen würden, illegale Inhalte zu teilen.

Das Video des Christchurch-Anschlags bereitete unter anderem Facebook lange Zeit Probleme. Das soziale Medium war noch wochenlang nach dem Attentat damit beschäftigt, die Verbreitung des Videos einzudämmen. Der Attentäter hatte seinen Anschlag ursprünglich Live auf der Plattform gestreamt. (red, 18.6.2019)