Die Ermittler durchsuchten in den Morgenstunden zwei Wohnungen in Wien. (Archivbild)

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Im Zuge der Ermittlungen gegen Identitären-Anführer Martin Sellner wurden am Dienstag in zwei weiteren Wohnungen Hausdurchsuchungen durchgeführt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft (StA) Graz dem STANDARD auf Anfrage.

Bereits im März war eine Privatwohnung Sellners durchsucht worden. Im Zuge der Ermittlungen habe man auf Videos Hinweise erhalten, dass sich der Identitären-Anführer immer wieder auch in anderen Wohnungen aufhalte. Um mögliche weitere Beweismittel zu sichern, habe die StA deshalb auch in diesen Räumlichkeiten eine Durchsuchung angeordnet und weitere Datenträger sichergestellt.

Die Justiz ermittelt wegen des Verdachts auf Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung. Das Strafverfahren laufe derzeit nicht nur gegen Sellner selbst, sondern auch gegen seine Lebensgefährtin, heißt es bei der StA Graz.

Verbindungen zu Christchurch-Attentäter

Es geht vor allem darum, herauszufinden, inwieweit es Verbindungen zwischen dem Attentäter von Christchurch und der Identitären Bewegung gibt. Wie berichtet, hatte der neuseeländische Attentäter, der im März 50 Menschen ermordet und 51 weitere verletzt hatte, in der Vergangenheit mit Sellner Kontakt gehabt und ihm Geld gespendet. Die Ermittler suchen nun Hinweise auf weitere Kontakte oder Geldflüsse.

Sollte Sellner der Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung für schuldig befunden werden, drohen ihm zwischen einem und zehn Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung. (Maria Sterkl, 18.6.2019)