Mermaids, eine Spendenorganisation für Trans-Kinder war bis zuletzt mit einem Leck konfrontiert: So konnten Nutzer auf 1.000 Seiten E-Mailverkehr aus den Jahren 2016 und 2017 zugreifen. Dabei handelte es sich um die Korrespondenz zwischen der Organisation und Eltern. Ersichtlich waren Namen, Adressen und Handynummern von Eltern, die um Rat angefragt hatten.

Nur bei spezifischen Suchbegriffen

Die Spendenorganisation hat sich nun entschuldigt und den Leak bei der britischen Datenschutzbehörde gemeldet. Das Ganze sei geschehen, als Mermaids noch viel kleiner war. Zudem sei es nicht möglich gewesen, auf die Mails zuzugreifen, wenn nicht spezifische Suchbegriffe verwendet wurde. Es werde eine Untersuchung durch einen unabhängigen Dritten geben.

Die Daten wurden verfügbar, nachdem eine Mitarbeiterin eine private Mailgruppe erstellt hatte, um Informationen mit Verwaltern zu teilen. Die Plattform war jedoch öffentlich abrufbar.

Kritik

Die britische National Lottery Community Fund, eine staatliche Einrichtung, die Spenden vergibt, hatte der Organisation 500.000 Pounds in einem Zeitraum von fünf Jahren gewährt. Das hatte zu einer großen öffentlichen Debatte geführt, sowohl mit positiven wie auch negativen Rückmeldungen. Daraufhin wurde eine Untersuchung gestartet. In einem 40-seitigen Bericht wurde daraufhin kritsiert, dass die Organisation frühzeitig für lebensverändernde medizinische Eingriffe eintrete sowie fragwürdige Statistiken zu der Suizidrate von Trans-Kindern veröffentliche. Mermaid wies die Vorwürfe zurück. (red, 19.6.2019)