"Counter Strike: Global Offensive"
"Counter Strike: Global Offensive"
"Counter Strike: Global Offensive"
"Counter Strike: Global Offensive"
"Counter Strike: Global Offensive"
"Counter Strike: Global Offensive"
"Counter Strike: Global Offensive"
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"Counter Strike: Global Offensive"

Der 19. Juni 1999 war für Minh "Gooseman" Le und Jess Cliffe ein besonderer Tag. Ihr neuestes Hobbyprojekt namens Counter-Strike wird im Netz als Betaversion kostenlos veröffentlicht. Als Grundlage diente die recht neue Goldsrc-Engine, die Valve bei Half-Life verwendet hatte. Das Interesse rund um Counter-Strike ist anfangs noch gering. Ein Anti-Terror-Team muss Geiseln aus den Fängen von Terroristen befreien. Ein paar Waffen und vier Level gibt es in den frühen Anfängen des Shooters.

Valve

Bomben-Szenario brachte Durchbruch für Game

Trotz der mäßigen Aufmerksamkeit glauben Le und Cliffe an ihr Projekt. Um das Spiel zu verbessern, arbeiten die beiden Hobbyentwickler eng mit der Community ihres Games zusammen. So wird Counter-Strike Beta für Beta maßgeblich verbessert und kann zugleich immer mehr Spieler anlocken. Seinen Durchbruch erlangte der Shooter dann mit der Beta 5. Die Version bringt das Bomben-Szenario mit sich, das auch heute noch für allerlei Emotionsausbrüche sorgt.

Gelungene Abwechslung zu Deathmatch-Partien

Fünf Terroristen treffen dabei auf fünf Anti-Terror-Einheiten. Ziel der Bösen ist es, die Bombe an einem vorgegebenen Platz zu zünden. Wird dieses Ziel erreicht, gewinnen die Terroristen. Werden alle Bösewichte getötet oder die Bombe entschärft, geht die Anti-Terror-Einheit siegreich vom Platz. Im Gegensatz zu den vorherrschenden Shooter-Spielmodi wie Deathmatch ist dies eine willkommene Neuerung, die taktisches Vorgehen voraussetzt und einen ordentlichen Nervenkitzel mit sich bringt.

Ein unschlagbares Angebot von Valve

Im Jahr 2000 wird auch Valve auf das Hobbyprojekt und seine stark wachsende Community aufmerksam. Le, der den Shooter ins Leben gerufen hat, um einen Job zu erlangen, und sein Kollege Cliff bekommen von dem US-Konzern ein Angebot: Wir kaufen Counter-Strike, helfen euch bei der Entwicklung, und ihr könnt bei uns zu arbeiten anfangen. Beide nehmen nach nur kurzer Überlegung an und bringen am 9. November 2000 gemeinsam mit Valve das Spiel offiziell heraus.

Offizieller Release und E-Sports-Anfänge

Die Reaktionen sind überwältigend. Presse und Spieler überschütten den Shooter mit Lob. In den ersten Monaten verkauft sich das Game sehr gut. Bis zum Juli 2001 werden 250.000 Kopien verkauft – bis zum Dezember 2003 gar 1,5 Millionen. Gleichzeitig entwickelt sich rund um das Spiel eine kompetitive Szene, die 2004 zur ersten professionellen E-Sports-Liga führt. Bis heute wurden rund um den Shooter mehr als 13 Millionen Dollar Preisgeld ausgeschüttet.

ESL Archives

Es lief nicht immer ganz rund

Nach dem Höhenflug läuft es dann eine Zeitlang nicht mehr ganz so rund. Counter-Strike: Condition Zero floppt und auch Counter Strike: Source kann Spieler anfangs nicht wirklich überzeugen. Die Originalversion ist weiterhin am populärsten, bis Valve bei Source ordentlich nachbessert und die Kritik, die vorrangig aus dem kompetitiven Lager kommt, zunehmend verstummen lässt. Im Jahr 2012 wird dann auch Counter Strike: Global Offensive veröffentlicht, das mit einem modernen Look und erstmals Matchmaking Spieler begeistern kann.

"CS:GO" immer noch der König der Shooter

Heute hat der Shooter immer noch eine treue Anhängerschaft und zählt nach wie vor zu den populärsten Titeln im E-Sport. Fast 77 Millionen Dollar Preisgeld wurden bei CS:GO-Turnieren bisher ausgeschüttet. Bei den größten Turnieren schalten regelmäßig Hunderttausende ein. Auch für Valve hat sich der Shooter zu einer Milliarden-Cashcow entwickelt – dank des Einsatzes von Waffenskins. Rund 250 Skins gibt es mittlerweile in dem Shooter. Diese bringen für den Spieler keinerlei spielerische Vorteile, aber ein individualisiertes Aussehen.

2019 regelmäßig 600.000 gleichzeitige Spieler

Fortnite-Hersteller Epic Games hat es Valve nachgemacht und kann sich ebenso über Milliardengewinne dank Skins freuen. Der US-Konzern versucht mit seinem Battle-Royale-Game Counter Strike im E-Sports-Segment Paroli zu bieten. Bei der Fortnite-Weltmeisterschaft werden etwa 100 Millionen Dollar ausgeschüttet. Counter Strike: Global Offensive weist aber trotzdem nach wie vor eine treue Anhängerschaft auf. Im Jahr 2019 lag der Höchststand gleichzeitiger Spieler immer wieder bei mehr als 600.000 Usern. Nicht zuletzt auch aufgrund eines Battle-Royale-Modus, der im Dezember 2018 veröffentlicht wurde und für einen neuen Aufschwung sorgte.

Source Engine 2 für "Counter Strike: Global Offensive"?

Ein neues Counter Strike wird wohl in naher Zukunft nicht erscheinen. "Never change a running system", wie es so schön heißt. Möglich ist aber, dass Valve dem Shooter bald einmal die Source Engine 2 beschert, die eine grafische Aufwertung mit sich bringt. Counter Strike: Global Offensive weist nämlich nach wie vor die erste Version der Engine auf, die 2004 veröffentlicht wurde. Dies wird gänzlich ohne die beiden Väter des Shooters passieren.

Cussan

Was die Schöpfer des Shooters heute machen

Le hat Valve bereits im Jahr 2008 verlassen, nachdem sein Projekt Counter Strike 2 verworfen wurde. Von 2013 bis 2018 arbeitete der Kanadier an Rust, mittlerweile ist er beim südkoreanischen Entwickler Pearl Abyss im Einsatz. Cliffe hingegen wurde 2018 von Valve entlassen, nachdem er wegen des Vorwurfs der sexuellen Ausnutzung einer Minderjährigen verhaftet wurde. Der Mann soll mit einer 16-Jährigen geschlafen haben, die sich offenbar als älter ausgab. Die Minderjährige behauptete damals auch, dass Cliffe den Akt aufgenommen hatte. Der Counter Strike-Vater beteuert weiterhin seine Unschuld. Vor rund drei Monaten postete er auf Reddit: "Es war mir eine Ehre, 20 Jahre lang an diesem Spiel und für euch zu arbeiten." (Daniel Koller, 23.6.2019)