Am Campus des IST Austria in Maria Gugging bei Klosterneuburg. Das Institut feierte kürzlich seinen zehnten Geburtstag und machte sich dazu selbst das beste Geschenk.
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Klosterneuburg – Es ist eine der überraschendsten und erfreulichsten Erfolgsmeldungen für die heimische Wissenschaft seit langem: Das Institute of Science and Technology (IST) Austria, das Anfang des Monats seinen zehnten Geburtstag feierte, belegt in einem vom Fachjournal Nature erstellten Ranking unter allen Forschungseinrichtungen weltweit den zweiten Rang.

Konkret geht es um den "Nature Index 2018", der die Publikationsdaten von 82 ausgesuchten Topfachjournalen in den Naturwissenschaften auswertet. Erstmals wurde dabei auch die Größe der Institutionen berücksichtigt, an denen die Forscher arbeiten. Und nimmt man nun den Anteil der Publikationen pro Forscher pro Institution als Grundlage, dann belegt das IST hinter dem Cold Spring Harbor Laboratory in New York, USA, Platz zwei. Platz drei belegt das Weizmann Institute of Science in Israel, die Vorbildinstitution des IST Austria.

Elitärer Kreis

Neben dem IST Austria, das in Maria Gugging bei Klosterneuburg ansässig ist und sich auf interdisziplinäre Grundlagenforschung in den drei Bereichen Lebenswissenschaften, Informatik/Mathematik und Physik/Chemie fokussiert, schafften es nur zwei weitere europäische Institutionen unter die Top 25: die EPFL in Lausanne und die ETH Zürich.

Dieses "normalisierte" Ranking erlaubt den Vergleich von Institutionen verschiedener Größe auf derselben Basis, wodurch auch kleinere, aber besonders ambitionierte Forschungseinrichtungen sichtbar werden – wie eben auch das IST Austria, das bei der absoluten Zahl der Publikationen in den 82 Topjournalen etwa Rang 400 belegen würde.

Output pro Mitarbeiter

Nimmt man aber eben den Output pro Mitarbeiter (das IST hat heute rund 700 Mitarbeiter aus 60 Ländern, darunter 50 Professoren), dann kann das IST Austria auch mit den berühmtesten Forschungseinrichtungen der Welt (egal ob Harvard, MIT oder die Max-Planck-Institute) erfolgreich konkurrieren.

Entsprechend groß ist die Freude bei Thomas Henzinger, dem Präsidenten des IST Austria. Er sieht "mit dem sensationellen zweiten Platz die Leistungen unserer Forscherinnen und Forscher am IST Austria gewürdigt". Der zweite Platz sei zudem "eine wunderbare Bestätigung für den eingeschlagenen Weg, eine österreichische Erfolgsgeschichte zu schreiben". (tasch, 20.6.2019)