Für EA sind Lootboxen "ethisch spaßige Überraschungsmechaniken".

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EA-Manager Kenny Hopkins hat bei einer Anhörung vor britischen Behörden Lootboxen verteidigt und diese als "Überraschungsmechanik" bezeichnet, die wiederum "ethisch und spaßig" ist. Hopkins zog dabei auch einen Vergleich mit Überraschungseiern – man solle die Praxis von EA schon lange aus der Spieleindustrie kennen. In den Games des Herstellers sollen ferner keine Glücksspielelemente vorzufinden sein.

Größere Debatte könnte folgen

Thema der Anhörung waren Lootboxen und Mikrotransaktionen in den Spielen von EA. In Belgien und den Niederlanden hatte man bereits ein Verbot der Bezahlelemente bei Fifa durchgesetzt. In Großbritannien und Australien kamen die Glücksspielkommissionen bislang zu einem anderen Schluss. Eine länderübergreifende Debatte könnte noch folgen – in den USA hat US-Senator Josh Hawley bereits ein Gesetz entworfen, das sich gegen Lootboxen und Pay2Win richtet.

"Battlefront 2" brachte Stein ins Rollen

EA verdient vor allem mit Fifa hunderte Millionen. Dort gibt es mit FUT (Fifa Ultimate Team) nämlich einen Online-Modus, bei dem zufällige Spieler gezogen werden können, die man dann in seinem Team einsetzen kann. Aber auch in anderen Games finden sich die Bezahlelemente. Eine breite Debatte brachte EA ins Rollen, nachdem bekannt wurde, dass man bei Star Wars: Battlefront 2 Inhalte in Lootboxen verstecke. Um alle Spielfiguren freizuschalten, war ein unglaublicher Zeitaufwand oder eben Geld nötig.

Wie die Lage in Österreich aussieht

In Österreich waren Lootboxen bereits Thema eines parlamentarischen Ausschusses. Das Ergebnis davon war, dass auf eine europäische Lösung gehofft wird. Gegenüber dem STANDARD betonte Johannes Pasquali, Sprecher beim Finanzministerium, Anfang 2019, dass kürzlich eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet wurde, um die Industrie an den "Verhandlungstisch" zu holen. (red, 20.6.2019)