Innsbruck – Die von der schwarz-grünen Landesregierung verordneten Fahrverbote für den Ausweichverkehr auf Landesstraßen rund um Innsbruck sind am Donnerstag erstmals angewandt worden. Es habe bereits Zurückweisungen auf die Autobahn gegebenen, diese hätten sich aber eher noch in Grenzen gehalten, sagte Günther Salzmann von der Tiroler Verkehrspolizei.

Man habe am Donnerstag weniger Reiseverkehr auf der Inntal- und Brennerautobahn verzeichnet als erwartet. In Folge hielt sich auch der Ausweichverkehr noch in Grenzen. Zudem habe das Fahrverbot am Donnerstag nur in Richtung Süden gegolten, am kommenden Wochenende gelte es hingegen in beide Richtungen. Überdies sei mitzubedenken, dass am Feiertag auch ein Lkw-Fahrverbot geherrscht habe.

Bayern protestiert

Empörte Reaktionen kamen aus der deutschen Nachbarschaft: Tirols Verhalten sei "unsäglich und reine Schikane", sagte Bayerns Verkehrsminister Hans Reichhart (CSU).

Außerdem sei das Verhalten des Nachbarlandes rechtswidrig. Reichhart sieht die EU-Kommission gefordert: "Ich erwarte, dass die EU-Kommission dieses Verhalten sehr schnell unterbindet und für freien Reiseverkehr in Europa sorgt."

Der CSU-Verkehrsminister stellte auch Gegenmaßnahmen in Aussicht: "Sollte die EU-Kommission dieses Verhalten durchgehen lassen, dann muss es auch für die stark belasteten bayerischen Autobahnen und Landstraßen in der Grenzregion gelten." Mit Tirol seien Gespräche vereinbart, so Reichhart. Von deren Ausgang wolle man Bayerns Reaktion abhängig machen.

Neue Fahrverbote auf Tiroler Landesstraßen.
ORF

Das nächste Mal kommt die Maßnahme am kommenden Wochenende zur Anwendung. Danach soll sie laut dem Plan des Landes Tirol an allen Wochenenden, also immer von Samstag, 7.00 Uhr bis Sonntag, 19.00 Uhr, zwischen 22. Juni und 14. September gelten.

Die erste Bewährungsprobe für die neue Maßnahme dürfte das kommende Wochenende darstellen. Dann ist laut Polizei mit mehr Reiseverkehr und daher wohl auch mit mehr Ausweichverkehr zu rechnen. (APA, 20.6.2019)