Uni-Rankings halten für Österreichs Hochschulen seit Jahren und beständig ernüchternde Ergebnisse bereit. Und auch wenn man sich immer auf die Methodik dieser Ranglisten ausreden kann, so bleibt es doch eine Tatsache, dass die besten heimischen Unis mit den Top 100 weltweit kaum mithalten können.

Nun aber wartet das erst 2009 eröffnete IST Austria in Maria Gugging bei Klosterneuburg, das nicht nur vor seiner Gründung heftig umstritten war, rechtzeitig zum zehnten Geburtstag mit einer sensationellen Erfolgsnachricht auf: In einer globalen Rangliste, die den Output an Toppublikationen pro Mitarbeiter misst, belegt das IST Austria unter allen Forschungsinstitutionen weltweit Platz zwei, noch vor Harvard, Stanford oder der ETH Zürich.

Dieser Stockerlplatz beweist noch eindrucksvoller als alle bisherigen guten Nachrichten aus Maria Gugging, dass man dort in den vergangenen Jahren alles richtig gemacht hat: Man wählte mit dem Weizmann-Institut ein ambitioniertes Vorbild, sorgte – was in Erwin Prölls Niederösterreich unmöglich schien – bei großzügiger Finanzierung für politische Unabhängigkeit, fand mit Tom Henzinger einen idealen Leiter und ging bei der Auswahl der Mitarbeiter aus aller Welt nach den strengsten Qualitätskriterien vor.

Weltklasseforschung ist, das zeigt das IST Austria vor, also auch in Österreich möglich – mit der richtigen Ambition und den entsprechenden Rahmenbedingungen. (Klaus Taschwer, 20.6.2019)