Die Anreicherung des Proteins Alpha-Synuclein im Gehirn ermöglicht die Diagnose von Parkinson.

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Erkrankt ein Mensch an Parkinson, sind erste Hinweise dafür im Serotonin-System zu erkennen. Das haben britische Forscher des Londoner King's College herausgefunden. Für ihre im Fachblatt "The Lancet Neurology" veröffentlichte Untersuchung haben die Wissenschafter 14 Parkinson-Patienten mit dieser Genmutation untersucht. Danach wurden die Befunde mit den Daten von 65 Parkinson-Patienten ohne den Gendefekt sowie 25 gesunden Freiwilligen verglichen. Dabei fanden die Forscher heraus, dass bei den Parkinson-Patienten lange vor dem Auftreten typischer Krankheitssymptome Veränderungen beim System des Hormons Serotonin auftreten.

Die Serotonin-Funktion sei damit "ein exzellenter Marker dafür, wie weit eine Parkinson-Krankheit fortgeschritten ist", erklärt Heather Wilson vom Institut für Psychiatrie, Psychologie und Neurowissenschaften des King's College. Bilder des Serotonin-Systems könnten daher "ein wertvolles Instrument werden, um Individuen mit Parkinson-Risiko zu entdecken" und das Fortschreiten ihrer Krankheit nachzuvollziehen. Außerdem könnten dank dieses Markers womöglich neue Behandlungsmethoden entwickelt werden.

Bessere Therapien

Wenn anhand des Serotonin-Spiegels Parkinson früher diagnostiziert und der Verlauf der Krankheit besser überwacht werden könnte, würde dies "bei der Entdeckung neuer und besserer Behandlungen helfen", erklärt Beckie Port von der Organisation Parkinson's UK, die nicht an der Studie beteiligt war. Um die Bedeutung dieser Entdeckung einzuschätzen, seien aber weitere Studien nötig.

Vor Veröffentlichung der Studie war die These aufgestellt worden, dass die Konzentration des Botenstoffes Dopamin eine Rolle bei der Entwicklung von Parkinson spielt. Außerdem gibt es verstärkt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Darmfunktion und Parkinson. Worin dieser bestehen könnte, ist aber weitgehend offen. (APA, 23.6.2019)