Quito – Zweieinhalb Monate nach seiner Festnahme in Ecuador ist ein Vertrauter von Wikileaks-Gründer Julian Assange aus dem Gefängnis freigekommen. Ein Gericht des südamerikanischen Landes stufte die Untersuchungshaft am Donnerstag als "illegal und willkürlich" ein und ordnete die Freilassung des Schweden an, der sich wegen mutmaßlicher Angriffe auf Computersysteme vor Gericht verantworten soll.

Er darf das Land aber nicht verlassen und muss sich regelmäßig bei den Behörden melden. Der Schwede war am 11. April in Ecuador festgenommen worden, als er gerade nach Japan ausreisen wollte. Assange war am selben Tag in Großbritannien festgenommen worden – nach sieben Jahren in der ecuadorianischen Botschaft in Großbritannien. Quito hatte zuvor das politische Asyl für den 47-jährigen Australier aufgehoben.

Außerdem Auslieferungsgesuch

Assange sitzt in Großbritannien nun eine fast einjährige Gefängnisstrafe wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen ab. Ab Februar 2020 wird ein britisches Gericht zudem über ein Auslieferungsgesuch der USA verhandeln.

In den USA ist Assange wegen der Veröffentlichung geheimer Dokumente und Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt. Sollte er in allen 18 Anklagepunkten für schuldig befunden werden, könnten ihm bis zu 175 Jahre Gefängnis drohen. Der Wikileaks-Gründer hat angekündigt, sich dagegen mit allen juristischen Mitteln zu wehren. (APA, 21.6.2019)