Baikonur/Garching – Freitagnachmittag hätte eigentlich eine Rakete das neue deutsche Röntgenteleskop eRosita vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan aus ins All bringen sollen. Wegen technischer Probleme musste der Start aber vorerst verschoben werden, teilten die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos und das Max-Planck-Institut (MPI) für extraterrestrische Physik in Garching bei München mit, unter dessen Federführung das eRosita ("extended ROentgen Survey with an Imaging Telescope Array") gebaut worden war.

Laut einer MPI-Sprecherin war vor dem Start entdeckt worden, dass eine Batterie nicht voll geladen war, die in einer Phase des Starts zur Zündung der Rakete notwendig ist. Nach Angaben der MPI-Sprecherin gibt es weitere mögliche Startfenster am 12. und 13. Juli.

Das Teleskop soll Milliarden Lichtjahre entfernte Galaxien in bisher unerreichter Auflösung beobachten. Laut MPI soll das Teleskop über einen Zeitraum von vier Jahren insgesamt acht Scans des gesamten Himmels durchführen, um so etwa 100.000 Galaxienhaufen zu messen, etwa drei Millionen supermassereiche Schwarze Löcher zu finden und – hoffentlich – viele weitere interessante Entdeckungen zu machen. Aus den Daten soll eine Himmelskarte entstehen, die das Universum und dessen Entwicklung abbildet. (APA, red, 21. 6. 2019)