Jakarta – Bei einem Brand in einer Streichholz-Fabrik in Indonesien sind am Freitag mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sind nach Angaben der Behörden auch mindestens drei Kinder, die von den Müttern mit zur Arbeit gebracht worden waren. Das Feuer brach nach einem Bericht der indonesischen Nachrichtenagentur Antara in einer Fabrik im Dorf Sambirejo auf der Insel Sumatra aus.

Bei den meisten Opfern handelt es sich um Frauen aus dem Dorf selbst oder Nachbargemeinden, die in dem Gebäude gearbeitet hatten. Augenzeugen zufolge konnten sie die Fabrik nach Ausbruch des Brandes nicht schnell genug verlassen. Ein Behördensprecher sagte, die Identifizierung der Toten werde längere Zeit dauern.

Ein Bewohner der Stadt Binjai berichtete, er habe gerade zum Freitagsgebet in der benachbarten Moschee aufbrechen wollen, als er eine laute Explosion gehört habe. Binjais Polizeichef Nugroho Tri Nuryanto sagte, möglicherweise sei das Feuer von einem explodierenden Gaskanister in Gang gesetzt worden. Die Opfer seien alle verbrannt und deshalb schwer zu identifizieren, sagte der Chef des örtlichen Zivilschutzes, Irwan Syahri, dem Sender Metro TV.

Mangelhafte Sicherheitsbestimmungen

In Indonesien kommt es wegen mangelhafter Sicherheitsbestimmungen, die zudem oftmals nicht eingehalten werden, immer wieder zu größeren Bränden. Ein weiteres Sicherheitsrisiko stellen Wohnungen dar, die gleichzeitig als Produktionsstätten fungieren.

2017 starben bei einem Feuer in einer Feuerwerks-Fabrik außerhalb der Hauptstadt Jakarta mindestens 46 Menschen, dutzende weitere wurden verletzt. Bei Bränden in Karaoke-Bars auf den Inseln Sulawesi und Sumatra kamen 2015 und 2009 17 beziehungsweise 20 Menschen ums Leben. (APA/dpa, 21.6.2019)