Auch heuer wird wieder viel los sein am Donauinselfest. Fast so viele Menschen wie Gelsen werden erwartet.

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Beim Donauinselfest auf der Wiener Donauinsel handelt es sich um die traditionell größte Open-air-Veranstaltung Österreichs. Erstens ist es gratis. Zweitens schaut der Wiener gern den Depperten beim Deppertsein zu. Drittens schaut er zu, um über das Gesehene matschkern zu können.

Bei einer gefühlten Trillion Besuchern an drei Tagen bietet die Donauinsel bis Sonntag also nicht nur idealen Nährboden für die für den heurigen Sommer angekündigten zehn Millarden Gelsen. Es wird neben realem Mist auch eine durch Alkohol, Knoblauchfladen und kein Deo bedingte olfaktorische Umweltverschmutzung in den öffentlichen Linien hin zur und von der Donauinsel produziert. Das führt in Folge zu einer tiefen Abscheu vieler Wiener gegenüber den Öffis, was weiters zu noch mehr Stau in der Stadt führt. Und das über das ganze Jahr.

Schwammerl statt Insel

Dank 19 Bühnen, auf denen musiziert oder kabarettisiert wird und irgendwelche JungmoderatorInnnen ihre Skills für Fellner-oder Krone-TV verfeinern können, kann man sich auf dem Donauinselfest bei entsprechender Nervenstärke schon auch ein lustiges individuelles Programm zusammenstellen.

Unvergessen die verpeilten Playbackauftritte von Smokie und Hot Chocolate Ende der 1980er-Jahre. Das war mein erstes und einziges Donauinselfest, das ich besucht habe. Wolfgang Ambros war damals sicher auch schon dabei. Bei Falco hat es 1993 geregnet. Coole Sache, heuer geht sich die Insel leider wieder nicht aus. Die Schwammerlsaison hat begonnen. (Christian Schachinger, 21.6.2019)