Oft sind Bücher für Gefangene der einzige Kontakt zu der Außenwelt.

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Im US-Bundesstaat Oregon wurden in Gefängnissen zahlreiche Bücher verboten, mit denen Insassen Programmieren oder andere technische Kenntnisse erlangen könnten. Sie werden schon in der Poststelle der Strafanstalten beschlagnahmt, damit die Gefangenen keinen Zugriff darauf haben können, berichtet "Motherboard". Lehrbücher zu dem Thema im Allgemeinen sind nicht verbannt, jedoch wird jeder Inhalt einzeln evaluiert. Als Grund werden Sicherheitsbedenken genannt. Bücher, die Programmierkenntnisse schaffen könnten, werden als "Material, das eine Bedrohung auslöst" gekennzeichnet, als konkretes Thema wird "Programmieren" angegeben.

Zahlreiche Werke verboten

Neben Büchern, die tatsächlich eine Gefahr darstellen könnten – etwa "Black Hat Python", mit denen Insassen Hacken lernen könnten – sind auch Bücher wie "Windows 10 for Dummies", "Microsoft Excel 2016 for Dummies" und weitere Druckerzeugnisse nicht erlaubt. Andy Rathbone, Autor von "Windows for Dummies", kritisiert im Gespräch mit "Motherboard", dass so grundlegende Computerkenntnisse verwehrt bleiben. Außerhalb des Gefängnisses könnte es für die Ex-Insassen dann schwer werden, sich zu resozialisieren und einen Job zu finden.

Sicherheitsmaßnahmen

Laut den Gefängnissen handle es sich um Sicherheitsmaßnahmen – man befürchtet, dass die Insassen sonst in die Systeme eindringen könnten. Ob einzelne Bücher dazu ausreichen ist jedoch offen. Dabei versuchen die Strafanstalten, ihren Gefangenen einen Zugriff auf mehr Technologie zu gewähren: Etwa die Nutzung von Windows 10 und – eingeschränkt – dem Internet. Oregon ist dabei nicht der einzige Bundesstaat, auch in Ohio und in Michigan wurden solche Lehrbücher verboten. (red, 22.6.2019)