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Raytheon-Stand in Le Bourget.

Foto: Reuters/PASCAL ROSSIGNOL

Paris – US-Rüstungsunternehmen registrieren eine kräftig steigende Nachfrage aus Europa. Führende Spitzenkräfte etwa von Lockheed Martin und Boeing berichteten auf der Luftfahrtmesse in Paris von regem Interesse an Kampffliegern, Raketenabwehrsystemen und anderen Waffen.

Europa als Wachstumsmarkt

"Es gibt in Europa einen großen Appetit auf Verteidigung insgesamt", sagte Boeing-Manager Thomas Breckenridge. Rick Edwards, der das internationale Geschäft von Lockheed leitet, führte aus, dass es bei den vorangegangenen Messen in Paris nicht viele Aufträge gegeben habe. Doch mittlerweile sei Europa der am schnellsten wachsende Markt weltweit. Ähnlich äußerte sich Raytheon-Vertreter Ralph Acaba. "Europa ist für uns jetzt richtig groß", sagte er. "Und das ist eine große Veränderung in den vergangenen Jahren und selbst in den vergangenen 18 Monaten." Laut Edwards wird die Entwicklung vom Handelsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und der EU nicht beeinträchtigt.

Faktor Krim

Branchenvertreter verwiesen auf die Vereinbarung der Nato-Mitglieder aus dem Jahr 2014, die Verteidigungsausgaben auf ein Niveau von zwei Prozent der jeweiligen Wirtschaftsleistung zu bringen. Viele europäische Staaten haben ihre Militärausgaben hochgefahren, Russland ebenfalls 2014 die Halbinsel Krim annektierte. Als weiterer Faktor werden die zunehmenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran genannt. Kürzlich hatte der Iran eine unbemannte US-Drohne abgeschossen. "Der Iran ist unserer bester Partner für die Geschäftsentwicklung", sagte ein Branchenmanager. "Jedes Mal, wenn sie so etwas tun, steigert das die Wahrnehmung der Bedrohung." (Reuters, 24.6.2019)