Canberra – Australien hat acht Waisenkinder aus einem Flüchtlingslager in Syrien gerettet, deren Eltern sich der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen hatten. Die Kinder wurden nach einem Bericht des australischen TV-Senders ABC in einer Geheimaktion der Regierung unter Mitwirkung von Hilfsorganisationen aus dem Lager geholt.

Sechs von ihnen haben die australische Staatsbürgerschaft. Zwei wurden in Syrien geboren. Dem Sender zufolge wurden sie zunächst in ein anderes Land im Nahen Osten gebracht, später dann nach Australien.

Der australische Premierminister Scott Morrison sagte, die Kinder seien aus einer "komplizierten Lage" befreit worden. Ihre Eltern hätten sich in "verabscheuungswürdiger Weise" dazu entschieden, sie in ein Kriegsgebiet zu bringen. "Kinder sollten aber nicht für die Verbrechen ihrer Eltern bestraft werden." Von drei der Kinder war der australische IS-Kämpfer Khaled Sharrouf der Vater. Er wurde 2017 bei einem US-Luftangriff getötet. Die Mutter starb ebenfalls. (APA, 24.6.2019)